Thema:
Re:Telekom und SAP machen es flat
Autor: K!M
Datum:29.04.20 12:08
Antwort auf:Re:Telekom und SAP machen es von Phil Gates

>>Das ist ein schräges Argument. Datenschutz und Privatsphäre kosten keine Menschenleben. Man kann eine Contact Tracing unter Berücksichtigung dieser bauen.

Datenschutz und Privatsphäre ist kein Partikularinteresse einer Untergruppe, sondern Staatspflicht und Bürgerrecht aller.

zu beA: ich kenne da nur die gelegentlichen Artikel in der c't und die Berichte aus Lage der Nation. ein sicheres, rechtskonformes Postfack für Anwälte ist kein Hexenwerk. Die Brak hat sich nicht gekümmert und dann billige Idioten engagiert. War die Brak die noch nicht in die Pleite geklagt haben ist mir ein Rätsel.

>Nimmt man das mal nur als Anekdote, rechne ich damit, dass der Impfstoff lange fertig ist, bis diese App funktioniert.

Jede Wette, denn so eine App ist komplex, egal mit oder ohne Datenschutz, unter 12 Monaten ist das nicht zu machen, schon gar nicht für ein ganzes Land.

>Hemdsärmeliger Ansatz der in einer Woche zusammengekloppt wäre:
>
>Standortdaten werden von der App erfasst und im Gerät gespeichert.
>Bei einem positiven Test bekomme ich einen QR-Code, den ich einscannen kann und auf freiwilliger Basis und anonym meinen Datensatz (Bewegungsprofil) zusammen mit der verifizierten Meldung meiner Erkrankung an das RKI schicken kann, welches einen Server betreibt, auf dessen Datenbank niemand physischen oder elektronischen Zugriff hat, Bitdefender-Verschlüsselung o.ä. und der Pin 1 fürs decrypten liegt bei der Bundeskanzlerin und der Pin 2 beim Präsidenten des BVerfG oder so, also ich bin kein Techie, so ähnlich wie die Raketenabschusscodes bei den Amis halt, und dann schickt dieser Server an alle App-Nutzer die Koordinaten und die Mitteilung, dass sich da ein Infizierter rumgetrieben hat. Das wäre doch sicher und technisch einfach, oder nicht?


Ich bin Software-Ingenieur und das ist nicht in einer Woche oder einem Monat zusammen gekloppt.

1) die Blutooth-API ist von Google und Apple noch gar nicht offen.
2) Wer generiert diesen QR-Code aus welchen Daten? Der Arzt, das Gesundheitsamt, der Patient selbst? Wer entwickelt diese Programm.
3) Datenbank niemand physischen oder elektronischen Zugriff - Das gibt es nicht, als Laie stellt man sich das so vor. Das ist defacto unmöglich.
4) Alleine für Deutschland ist die Datenmenge und benötigte Bandbreite GIGANTISCH. Das ist nicht ein Server sondern viele. Und die müssen alle gebaut, gepflegt, gewartet und synchronisiert werden. Alleine diesen Ablauf zu planen und die Leute einzustellen und Hardware zu besorgen kostet viele Wochen.


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