Thema:
Re:Überlastung von Eltern flat
Autor: Phil Gates
Datum:24.04.20 10:21
Antwort auf:Re:Überlastung von Eltern von Eidolon

>>Du siehst es als Rückschritt?! Corona ist ja kein perfider Plan der Konservativen. Ich verstehe es so, dass das "klassische" Modell besser mit dieser Art von Krise umgehen kann.
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>Natürlich ist es kein perfider konservativer Plan - aber man sieht eben schon, dass aktuell eher konservativ-reaktionäre Politik stat progressive Politik gemacht wird. Sieht man daran, dass Familien momentan überall aufschreien.
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>Und klar ist es ein Rückschritt, wenn Frauen nur wegen dieser Politik in der Corona-Krise dazu gezwungen werden, nicht arbeiten zu gehen, obwohl sie das wollen.
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>Vorbild ist für mich hier die dänische Politik - Kitas & Schulen offen. Sicher wird man sich die Pandemieentwicklung in beiden Ländern genau anschauen müssen, aber es ist für mich außer Frage dass DAS moderne, familienfreundliche Politik ist.


Also ich würde mich im Zweifel was meine Idealvorstellung von Familie usw. angeht schon als konservativ bezeichnen. Aber nicht in dem Sinne, dass ich das jemand anderem vorschreiben will, für mich ist das Idealbild einer Familie Papa, Mama, zwei bis drei Kids, Haus mit Garten, Hund, Katze, Mercedes vor der Haustür. Typisches Spießer-Glück.

Aber auf der anderen Seite bin ich auch modern, ich schmeiße bei uns nahezu den gesamten Haushalt inkl. waschen, bügeln, putzen usw. usf. damit meine Frau arbeiten gehen kann und sich nicht auch noch damit rumschlagen muss.

Ich schreie trotzdem auf, obwohl ich die bisherige Krisenpolitik recht gut fand.

Kitas fehlen definitiv, aber was soll die Politik tun? Ich sehe da keine konservative Politik. In Spanien und Italien regieren Sozialisten bzw. Sozialdemokraten, in Frankreich ein Linksliberaler. Dort sind die Maßnahmen weitaus schärfer als hierzulande. Ich hoffe, es gibt bald Studien zum tatsächlichen Risiko bei Kita-Öffnung.

Ein großer Fehler war es in meinen Augen, die Geschäfte aufzumachen. Man hätte mit den Schulen und Kitas schrittweise anfangen können und schauen was passiert und notfalls wieder dicht machen, denn:

Selbst wenn Schulen und Kitas potentiell Übertragungsherde sind, dann weiß man dort aber im Gegensatz zum Aldi und zum Kleidungsgeschäft, wer dort war und mit wem Kontakt hatte. D.h., man muss 30 Kinder und 5 Lehrer testen, fertig. Kann ich in 14 Tagen noch nachvollziehen, zu welcher Uhrzeit ich im gestern Lidl war? Nö.


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