| Re:Wie ist die Lage in den Niederlanden oder Schweden? |  |
>Ja, klar. Schwedens Methode hat große Risiken, die ich auch nicht unbedingt tragen möchte. Auf Veranstaltung bis 50 Leute etc. kann ich definitv sehr gut verzichten. Ich denke, dass ein großes Potential der Infizierung darin liegt, wenn sich viele unbekannte Menschen an einem Punkt treffen.
>Mir geht es eher darum, dass ich hier weder einen oder zwei gute Freunde einladen kann, ich meine Eltern nicht besuchen darf oder gestern meine Mutter mit dem Taxi vom Zahnarzt nach Hause fahren musste, obwohl sie nach der Arbeit hätte mitnehmen können, weil es auf dem Weg liegt. Als ob das Taxi weniger Infektionspotential hätte als ich. Und da ist glaube ich Schweden ein gutes Beispiel, dass ein Land selbst mit richtig großen Freiheiten auch nicht im totalen Chaos versinkt.
>Deshalb bin ich jetzt gerade enttäuscht, dass es heute Mittag bei der Konferenz tatsächlich nur um Geschäftsöffnung etc. ging. Ich denke im sozialen Miteinander wären Lockerungen drin gewesen.
Hast du das ganze Papier gelesen. Ich hätte nie im Leben erwartet dass man da schon zur Langzeitstrategie derart konkret wird. Wir sind jetzt quasi offiziell in einem ähnlichen Modell wie bei den asiatischen Vorzeigeländern.
Und während wir jetzt bis zum 4. Mai unseren Aufsatzpunkt für so eine Strategie verbessern durch Einhaltung der aktuellen Beschränkungen den positiven Trend wahrscheinlich weiter ausbauen, damit die Ausgangslage verbessern und parallel die dafür notwendige Logistik aufbauen, verschlechtert Schweden mit jedem Tag seine Basis für diese Strategie und hängt auch insgesamt ständig am seidenen Faden dass sich da ein großer Infektionsherd gebildet haben könnte, dessen Explosion man durch die ganzen zeitlichen Verzögerungen erst bemerkt wenn es zu spät ist.
Das heißt, wir machen genau das um das was du dir wünschst überhaupt erst möglich zu machen, und zwar so dass es auch nachhaltig aufrecht erhalten werden kann. Inwiefern das Schwedenmodell tatsächlich ein nachhaltiges darstellen kann, daran hab ich weiterhin Zweifel und finde ganz speziell mit der aktuellen Regierungserklärung dass Deutschland nach anfänglichen Versäumnissen nun einen der bestmöglichen Kurse eingeschlagen hat. Einen in dem man Menschenleben schützt, einen in dem man koordiniert das Fundament aufbaut mit dem eine Wiederaufnahme von Alltag bis zum Impfstoff einen seriösen Leitfaden hat der nicht auf Glück angewiesen ist oder mit unkalkulierbaren Unwägbarkeiten mit Menschenleben Lotto spielt.