Thema:
Re:Hendrik Streeck flat
Autor: Fister (deaktiviert)
Datum:15.04.20 12:58
Antwort auf:Re:Hendrik Streeck von token

>>Bekomm es nochmal zusammen:
>>
>>Aus diesem Artikel:
>>[https://www.riffreporter.de/corona-virus/corona-streeck-heinsberg-pandemie-exit-laschet/]
>>Aus dem Corona Presse Thread.
>>
>>"Das Land könne auch „zu gut“ darin sein, die Infektionskurve abzuflachen."
>>
>>"Eine tiefere Erklärung seiner Position bietet Streeck auch. Er glaube nicht, dass es gelingen wird, den Lockdown so lange durchzuhalten, bis Medikamente und Impfstoff zur Verfügung stehen, wofür Experten zwölf bis achtzehn Monaten veranschlagen. „Ein Großteil der Bevölkerung wird sich infizieren“, sagt er. Es gibt, so seine Botschaft, keine Alternativ zur Strategie der Herdenimmunität"
>>
>>Klingt plausibel.
>
>Dann bitte mal ausrechnen wie lange es bräuchte um eine Herdenimmunität (2/3 der Bevölkerung) bei selbst optimaler Auslastung der Intensivbetten zu erreichen. Sprich, wie lange es bräuchte um sowas kontrolliert ohne Zusammenbruch des Gesundheitssystem herbeizuführen. Um uns nicht mit ethischen Fallstricken aufzuhalten blenden wir mal die Todeszahlen die so ein Angang produziert aus.
>
>Eine Zahl die hochgerechnet wurde zeichnete heraus dass wir hierbei 40.000 Neuinfektionen pro Tag stemmen können. Tun wir so als ginge das, tun wir so als sei eine solch hohe Zahl linear haltbar. Komplett unrealistisch, aber tun wir mal so als ob.
>Also grob, 60.000.000 / 40.000 = 1500
>Also mehrere Jahre.
>
>Das alles ist natürlich grob wie sonstwas. Aber es veranschaulicht schon ganz gut von welchen Dimensionen wir sprechen. Da hätte ich mal gerne erklärt wie man vor so einem Hintergrund die Wartezeit bis zum Impfstoff als zu lang und den Ansatz Herdenimmunität als zielführend begreift.
>
>Heinsberg hatte nicht nur methodische Fehler bei der Errechnung der Gesamtinfektionen, Heinsberg taugt auch nicht zur stumpfen Extrapolation auf die Gesamtbevölkerung weil eine solche ausklammert, dass Heinsberg auf Behandlungskapazitäten zurückgreifen konnte, die auf nationaler Ebene so nicht verfügbar sind.
>
>Neben diesem klitzekleinen logistischen Problem kommen noch unverstandene Risiken für diesen Ansatz. Etwa, welche Langzeitfolgen eine Ansteckung selbst bei Genesung mitbringt.
>
>Ja, das klingt alles sehr plausibel und ohne weiteres gangbar.
>Und, dass eine Beherrschung des Virus auf kleiner Flamme auch bei Wiederaufnahme eines eingeschränkten Alltags möglich ist, wie man es in einigen asiatischen Ländern schon sieht, das blenden wir auch einfach aus.
>Alle anstecken, alle immun, weiter geht's, so einfach ist das.


Wir reden aneinander vorbei. Icgj interpretiere das anders.
Das ist nicht "ohne weiteres gangbar".
Und wird nicht ohne "Zusammenbruch des Gesundheitssystems" verlaufen.
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