Thema:
Re:dann wären wir im arsch flat
Autor: Phil Gates
Datum:15.04.20 09:33
Antwort auf:Re:dann wären wir im arsch von Eidolon

>>Mein Sohn (4) tut mir so leid, weil er nicht auf den Spielplatz darf, nicht mit seinen Freunden spielen kann...
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>Ja, das glaub ich gern. :-(
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>Bei nem 2jährigen wie bei uns allerdings noch nicht so das Problem, da er weder die Kita- noch die Spieltreff-Gleichaltrigen aus dem Ort zu vermissen scheint.
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>> Aber man kennt ja in der Regel die Eltern der Kinder und dann kann man abschätzen, ob die sich bisher an die Regeln gehalten haben. Wenn die auch seit einem Monat zuhause geblieben sind, kann von dieser Kleingruppe ja schonmal keine Gefahr ausgehen.
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>Das Risiko einer Neuansteckung bleibt aber, dies wäre auch die Antwort auf Deinen anderen Post weiter unten.
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>Bleibt alles also eine Frage der Risikoabwägung, welches man eingehen möchte und welches nicht. Berechnen kann man das nicht, bleibt also nur das Bauchgefühl. Bei uns sagt das eben weiterhin: Auch wenn die Kitas bis Sommer geschlossen bleiben, sollten wir unsere Großeltern (~70) keinem unnötigen zusätzlichen Risiko aussetzen.


Was ich nicht verstehe, ist der Beißreflex mir bekannter Lehrer, die so tun, als wolle man sie „opfern“, wenn man sich dafür ausspricht, die Schulen zu öffnen. Streeck und andere arbeiten hoffentlich auch daran aufzuklären, ob es Spreading Events in Schulen gegeben hat, bzw. wie realistisch Übertragungen Kind-Kind oder Kind-Lehrer sind. Bislang sind das reine Hypothesen. Ich finde nicht, dass es unethisch wäre, auf ggf. freiwilliger Basis ein paar Schulen und Kitas in Heinsberg und Tirschenreuth wieder zu öffnen und in zwei Wochen zu schauen, was passiert. Natürlich nicht mit immunsupprimierten Kindern und Lehrern oder Kindern mit entsprechenden Vorerkrankungen bei den Eltern und auch nicht mit Lehrern Ü60 mit Krebs- oder Lungenvorgeschichte etc. Aber bei allem was wir wissen, ist das Risiko einer schweren Erkrankung für Kinder und Erwachsene U30 gering. Und wie gesagt, freiwillig, wichtig wäre nur, eine Schulklasse von 30 Kindern für mehrere Jahrgangsstufen abzubilden und dann wird man sehen, wie sich da Hygieneregeln durchsetzen lassen und wie hoch die Infektionsgefahr denn wirklich ist. Vermutlich ist sie gering. Wir hatten ja seit Mitte Februar 4 Wochen unkontrollierte Ausbreitung, und die Schule lief weiter, ohne dass es zu Clustern in Schulen gekommen ist, nach allem was man weiß. Es gab nur eine Hand voll positiv getestete Schüler. Wenn Kinder solche Superspreader wären wie behauptet, müsste das total anders ausgesehen haben und aktuell in Schweden auch aussehen.

Ich bin kein Virologe und ich sage nur, man muss das erforschen, aber ich deute die bisher bekannten Infektionsereignisse eher so, dass Fußballspiele, Apres Ski und Clubs der Grund der initialen heftigen Ausbreitung waren. Die Rückkehrer haben dann ihr Umfeld angesteckt. Wenn man sich Webasto anschaut, hat die Dame niemanden im Hotel oder im Flugzeug oder Taxi angesteckt, nur ihre Kollegen, denen sie vermutlich die Hand geschüttelt und mit denen sie beim Lunch und Dinner längere Zeit beisammen gesessen hat.

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