Thema:
Einfluss der Kontaktsperre eher mäßig flat
Autor: Sloane (deaktiviert)
Datum:15.04.20 05:53
Antwort auf:Ist Deutschland zu behäbig im Vergleich von Gramatik

Immerhin mal so ein Hauch von Daten: [https://www.heise.de/newsticker/meldung/Neue-RKI-Corona-Fall-Studie-Einfluss-der-Kontaktsperre-eher-maessig-4702096.html]

"In der im Bulletin 17 veröffentlichten Studie gehen die Autoren aber einen großen Schritt weiter und haben mit statistischen Methoden sämtliche Verzugszeiten gegengerechnet und zwar nicht bezogen auf einen irgendwie gearteten Meldetermin, sondern auf den Erkrankungstermin. Dieser ist nur in rund 61 Prozent der Meldungen von den Gesundheitsämtern aufgeführt. Für den Rest haben die Wissenschaftler mit plausiblen "Missing-Data"-Methoden (unter anderem mit Vergleich zu anderen in der gleichen Altersklasse, gleichem Geschlecht und so weiter) einen virtuellen Erkrankungszeitpunkt bestimmt

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Das am 9. April veröffentlichte Ergebnis berücksichtigt Erkrankungstermine bis hin zum 4. April. Man sieht den starken Einfluss der Schulschließung am 16. März jedoch so gut wie keinen Einfluss durch die Kontaktsperre am 23. März.

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Aus den per Imputation und Nowcasting ermittelten Daten können die Autoren auch eine Abschätzung der wichtigen effektiven Reproduktionszahl R ableiten. Hier zeigen sich deutlich die Effekte der Maßnahmen vom 9. März (Verbot von Großveranstaltungen, verstärkte Hygiene wie Händewaschen, und das ein paar Tage später stark propagierte und offenbar gut eingehaltene "Wir bleiben zuhause") sowie die Schul- und Kindergartenschließung am 16. März. Immer mit ein paar Tagen Verspätung wegen der Inkubationszeit. Danach kam R so gegen den 21. März auf unter 1.0. Auch in dieser Darstellung ist keinerlei Einfluss der Kontaktsperre am 23. März auf R zu erkennen."

Soviel dann auch nochmal zur Leopoldina...


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