Thema:
Re:Hammerartikel zu der Streeck-Studie flat
Autor: Demonted
Datum:14.04.20 22:28
Antwort auf:Hammerartikel zu der Streeck-Studie von Matze

Sehr interessant, danke.
Wobei ich nichts Falsches dran finde, Lockerungen zu fordern - und selbst wenn die Daten von der Studie mit heißer Nadel gestrickt sind, bieten sie doch jetzt schon mehr als die Daten, die die Politik zur Hand nimmt, um Maßnahmen zu rechtfertigen. Das war zu Beginn der Ausgangsbeschränkung auch ok, aber diese Zeit bis heute einfach verstreichen zu lassen, ohne zu wissen bzw. wissen zu wollen, welche der Maßnahmen nun erfolgreich sind und welche die Bürger nur gängelt, finde ich bedenklich.

Im Saarland z.B. Herr Hans:
Schulen können noch nicht geöffnet werden, ich sehe ja an meinem Nachwuchs, dass Kinder keinen Abstand halten können!
Nun, er hat 1,5 Jahre alte Zwillinge, ich bin mir nicht sicher, ob er sein Fachwissen, dass er durch seine Kinder erlangt hat, auf Schüler z.B. der Klasse 8 projizieren sollte.

Oder Frau Bachmann zum nachträglichen Verbot von Frisörhausbesuchen:
Das Infektionsrisiko ist einfach zu groß – auch bei einem Hausbesuch."
Was ist denn "zu groß"? Mehr als 0? Mehr als im Baumarkt? Wie viele Infektionen gab es dabei denn schon? Ich bin mir sicher, dass Frau Bachmann diese Frage nicht beantworten kann, womöglich hat sie sich diese noch nicht einmal gestellt.

Im Saarland kostet übrigens alleine auf der Parkbank sitzen 150€, Joggen zu zweit mit Abstand ist erlaubt, weil, nun ja, alleine auf der Parkbank ist das Risiko größer als beim Paarjoggen.

Ich würde z.B. das Aufheben des Parkbankverbots auch schon als Lockerung empfinden. Gibt sicher noch weitere Beispiele, die selbst mit heißer Nadel gestrickten Studien belegbar als uneffektiv zu erkennen sind. Lockerungen sind doch durchaus drin, auch wenn diese winzig sind. Selbst Söder hat eingelenkt bei diesem Thema.

Nun gut, bin gespannt, ob morgen mit Sinn und Verstand ein guter Weg gefunden wird. Das einzige, was ich Streeck und Laschet ankreiden würde ist das "Jetzt" als Zeitpunkt, ich würde tatsächlich größere Lockerungen erst nach dem 1. Mai durchführen wollen, um Massenzusammenkünfte besser einzuschränken.


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