Thema:
Re:Milchmädchenrechnung flat
Autor: Transistor
Datum:11.04.20 19:02
Antwort auf:Re:Milchmädchenrechnung von harukathor

>Wir werden in den nächsten Tagen vermutlich in Tschechien sehen, wie viel es wirklich bringt. Allerdings waren die halt in vielen Bereichen proaktiver als wir, so dass keine wirkliche Vergleichbarkeit gegeben ist.

Für mich ist der Vergleich eher Südkorea. Keine Ahnung wie die Maskenpflicht in Tschechien tatsächlich angenommen/umgesetzt wird.

>Hier das Statement der er Österreichischen Gesellschaft für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin (ÖGIT) ([http://www.oeginfekt.at/download/oegit-stellungnahme_mns.pdf]) zur Wirksamkeit von Masken bei Grippeviren, die ja ebenfalls per Tröpfcheninfektion übertragen werden: Textilmasken fangen 71% aller Partikel ab, jene der Größe 0.65 – 1.1 µm 79%, MNS-Masken im Vergleich dazu 86% respektive 85%. Stoffmasken können 60% virusgroßer Partikel filtern, chirurgische Masken 78.6% und FFP2-Masken 98.9%11 – allerdings nur, wenn sie korrekt eingesetzt werden.

Die Studie verwirrt irgendwie mit den vielen Zahlen. Auf Seite 1 schreiben sie "MNS-Masken 94% von Influenzaviren" dann unterscheiden sie weiter unten noch zwischen Textil und Stoff?! Was man wohl sagen kann: Bei der Stoffmaske kommt es auf die Qualität an. Wir haben uns welche aus einfachem Baumwolltuch mit Moltontuch innen genäht. Da dürfte nicht viel durchkommen. Wenn es nur ein einlagiger Baumwollstoff oder Schal ist sieht es schlechter aus.
Unterm Strich ist es halt eine Laboruntersuchung. Das die Masken nicht 100% abhalten ist klar, aber wie viel davon kommt tatsächlich beim Gegenüber an und durch und reicht die Menge dann überhaupt noch für eine Infektion?

>Und da sehe ich die eigentlichen Probleme beim wirksamen flächendeckenden Einsatz. In der Öffentlichkeit befolgt wohl kaum jemand solche Verhaltensregeln: "Stoffmasken sollten nicht länger als drei bis vier Stunden getragen werden und müssen bei Durchfeuchtung gewechselt werden. Zusammenfassend müssen alle Masken korrekt – fest sitzend – getragen werden, die Außenseite darf nach Benutzung nie berührt werden. Vor dem Anlegen und nach der Abnahme ist eine gründliche Händereinigung mit Seife oder Händedesinfektion obligat."

Die Sache mit dem An-/Ablegen stell ich mir nicht so problematisch vor. Hände waschen ist klar. Schmierinfektion ist aber ein eher untergeordnetes Problem und die eigene Maske nach Benutzung nicht innen berühren? Das betrifft doch nur die bereits Infizierten. Wenn jemand bei einer Maske beim Eigenschutz die Viren bereits innen hat dürfte das Berühren sicherlich auch keine Rolle mehr spielen.
Aber unter Strich ist klar: Die Masken müssen korrekt verwendet werden. Die Helden mit der Maske nur über dem Mund sind das beste Beispiel.

Transistor


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