Thema:
Stichprobenstudie Österreich: ca. 0,32 % infiziert flat
Autor: Vetinari
Datum:10.04.20 11:19
Antwort auf:Studien zu Covid 19 von SidVicious

0,15-0,76 % als 95 5 Konfidenzintervall:

28.500 als „wahrscheinlichster Wert“
In Österreich gab es Anfang April zusätzlich zu den Erkrankten in Spitälern zwischen 10.200 und 67.400 mit dem Coronavirus Infizierte, der „wahrscheinlichste Wert“ liege bei 28.500 Infizierten. Das hat eine Studie ergeben, die am Freitag von ÖVP-Wissenschaftsminister Heinz Faßmann sowie den SORA-Forschern Günther Ogris und Christoph Hofinger präsentiert wurde.

Mit der repräsentativen Stichprobenuntersuchung von 1.544 Österreichern wollte man überprüfen, wie groß die Dunkelziffer bei den Coronavirus-Infektionen ist. 28.500 sei „der wahrscheinlichste Wert“, sagte Hofinger. Das Konfidenzintervall (also minimaler und maximaler Wert, 10.200 und 67.400) ist das Spektrum, in dem sich die reale Zahl der Infizierten mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit bewegt.

Oberer Bereich deutlich über bekannten Zahlen
In Prozentzahlen angegeben, liegt das Spektrum also zwischen 0,12 und 0,76 der Wohnbevölkerung in Österreich. 28.500 wären 0,32 Prozent. Der Zeitraum für die Schätzung wurde mit 1. bis 6. April angegeben – das war der Untersuchungszeitraum der sogenannten Prävalenzstudie.

Der obere Bereich des Intervalls liegt damit deutlich über der bisher bekannten Zahl der Infizierten, die großteils durch Tests bei Verdachtsfällen ermittelt wurden. So gab es den offiziellen Zahlen zufolge zwischen 1. und 6. April zwischen 10.500 und 12.200 Infizierte.

Die Werte der Studie würden auch auf einen niedrigen Immunisierungsstatus hinweisen, so Faßmann. So sei man potenziell schnell wieder bei einem exponentiellen Wachstum. „Der Berg ist höher als gedacht, und wir sind derzeit noch nicht auf der sicheren Seite.“ Die Studie sei natürlich nur eine Momentaufnahme, weitere Studien seien nötig.

Die nächsten Prävalenzergebnisse sollen Ende April vorliegen. Diese Arbeit übernimmt „nach der Pionierarbeit von SORA“ die Statistik Austria, so Faßmann. Zum Ablauf der Studie: „Wir haben als Population definiert: alle in Österreich lebenden Menschen.“ Die jüngste Testperson sei null Jahre alt, die älteste 94, so Ogris.

Nur 23 Prozent der Testpersonen hätten die Teilnahme verweigert, ein sehr niedriger Wert, sagte Ogris. Bevor SORA einen anonymisierten Datensatz erstellen konnte, mussten die Betroffenen zuerst von der Behörde informiert werden. Deswegen habe das alles ein bisschen länger gedauert „als eine Wahlhochrechnung für den ORF“, so Ogris.

„Die Ergebnisse sind solide erarbeitet und zeigen viele interessante Ergebnisse.“ Die Auswahl der bisherigen Tests sei keinen statistischen Kriterien gefolgt, das sei mit dieser Studie nun anders. „Österreich ist das erste Land Kontinentaleuropas“, das eine solche Prävalenzstudie vorlegen könne, so Faßmann. Österreich sei „Vorbild und Pionier“. Länder wie Estland und Deutschland wollten eine ähnliche Studie durchführen, so der Wissenschaftsminister.

Durchgeführt wurde die Studie von SORA (im Auftrag des Wissenschaftsministeriums), das die Auswahl der Stichprobe sowie die Auswertung vornimmt, in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz, der Medizinischen Universität Wien und weiteren Institutionen.

Die Auswahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die Stichprobenuntersuchung erfolgte rein zufällig aus öffentlichen Telefonverzeichnissen. Zusätzlich wurden vom Computer zufällig generierte Nummern angerufen und in die Stichprobe einbezogen. Die einzige Vorgabe war, dass die Zahl der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer pro Bundesland genau dem Verhältnis der jeweiligen Landesbevölkerung zur Gesamtbevölkerung entspricht.

NEOS sprach in einer ersten Reaktion von einer „Momentaufnahme“. „Die Tests waren wichtig, um ein erstes Bild zu bekommen, die Zahlen sagen aber nichts über die Durchseuchung der Bevölkerung aus“, so NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker. Gemessen werde nur der derzeitige Krankheitsstatus und nicht die Immunisierung, so Loacker. „Um mit diesen Tests eine aussagekräftige Datenlage zu bekommen, müsste dieselbe Gruppe in kurzen Abständen immer wieder getestet werden“. Valide Aussagen könnten nur PCR- und Antikörpertests bringen.

[https://orf.at/stories/3161373/]

Sieht nicht nach der großen Dunkelziffer oder übertriebenen Mortalität aus. 0,32 % wären ca. doppelt so viel wie die positiv getesteten, die 0,76 % das vierfache.


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