Thema:
Re:"Heftige Kritik und Zweifel an Studie aus Heinsberg" flat
Autor: Vetinari
Datum:10.04.20 11:09
Antwort auf:Re:"Heftige Kritik und Zweifel an Studie aus Heinsberg" von BOBELE

Die isländische repräsentative Studie kommt zu 0,6 % Infizierte, und die österreichische heute wohl laut Andeutungen des Bundeskanzlers zu einem ähnlichen Prozentsatz. Die Studie durch die exponierten Kräfte letzte Woche (Supermarktarbeiter, Pfleger, Ärzte) war auch bei ca. 0,7 %. Die 15 % scheinen da völlig absurd und da hab ich kein Problem an einen falschen Ansatz zu denken. Siehe auch die völlig zerrissene "Studie" vor zwei Wochen in britischen Zeitungen, die auf 50 % bereits Infizierte gekommen ist, in dem man 5-6 falsche Annahmen machte und dann das falsche Modell mit der falschen Krankheit hochrechnete..

Edit: Die österreichische Studie wurde jetzt vorgestellt:

Mit der repräsentativen Stichprobenuntersuchung von 1.544 Österreichern wollte man überprüfen, wie groß die Dunkelziffer bei den Coronavirus-Infektionen ist. 28.500 sei „der wahrscheinlichste Wert“, sagte Hofinger. Das Konfidenzintervall (also minimaler und maximaler Wert, 10.200 und 67.400) ist das Spektrum, in dem sich die reale Zahl der Infizierten mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit bewegt.

Oberer Bereich deutlich über bekannten Zahlen
In Prozentzahlen angegeben, liegt das Spektrum also zwischen 0,12 und 0,76 der Wohnbevölkerung in Österreich. 28.500 wären 0,32 Prozent. Der Zeitraum für die Schätzung wurde mit 1. bis 6. April angegeben – das war der Untersuchungszeitraum der sogenannten Prävalenzstudie.

Der obere Bereich des Intervalls liegt damit deutlich über der bisher bekannten Zahl der Infizierten, die großteils durch Tests bei Verdachtsfällen ermittelt wurden. So gab es den offiziellen Zahlen zufolge zwischen 1. und 6. April zwischen 10.500 und 12.200 Infizierte.

Die Werte der Studie würden auch auf einen niedrigen Immunisierungsstatus hinweisen, so Faßmann. So sei man potenziell schnell wieder bei einem exponentiellen Wachstum. „Der Berg ist höher als gedacht, und wir sind derzeit noch nicht auf der sicheren Seite.“ Die Studie sei natürlich nur eine Momentaufnahme, weitere Studien seien nötig.

Die nächsten Prävalenzergebnisse sollen Ende April vorliegen. Diese Arbeit übernimmt „nach der Pionierarbeit von SORA“ die Statistik Austria, so Faßmann. Zum Ablauf der Studie: „Wir haben als Population definiert: alle in Österreich lebenden Menschen.“ Die jüngste Testperson sei null Jahre alt, die älteste 94, so Ogris.

Durchgeführt wurde die Studie von SORA (im Auftrag des Wissenschaftsministeriums), das die Auswahl der Stichprobe sowie die Auswertung vornimmt, in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz, der Medizinischen Universität Wien und weiteren Institutionen.

Die Auswahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die Stichprobenuntersuchung erfolgte rein zufällig aus öffentlichen Telefonverzeichnissen. Zusätzlich wurden vom Computer zufällig generierte Nummern angerufen und in die Stichprobe einbezogen. Die einzige Vorgabe war, dass die Zahl der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer pro Bundesland genau dem Verhältnis der jeweiligen Landesbevölkerung zur Gesamtbevölkerung entspricht.

[https://orf.at/stories/3161373/]


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