Thema:
Re:Gerade live, PK zur Studie in Gangelt flat
Autor: SidVicious (deaktiviert)
Datum:09.04.20 16:34
Antwort auf:Re:Gerade live, PK zur Studie in Gangelt von Phil Gates

>Beerdigungen und Hochzeiten im kleineren Rahmen kann man aber auch mit Einhaltung der Abstands- und Hygienemaßnahmen denke ich schon durchführen. Es muss halt auch Tante Inge klar sein, dass man die Braut und den Bräutigam nicht umarmt bzw. der Witwe sollten jetzt nicht sämtliche Nachbarn die Hand schütteln bei der Beerdigung. Aber Beerdigungen ohne Angehörige und Trauergottesdienst? Das ist schon starker Tobak derzeit.

Familienfeste sind aktuell nachweislich Ansteckungshotspots, leider. Gerade da werden Hygiene- und Abstandsregeln eher weniger eingehalten, da man sich in Sicherheit wiegt.

Hier mal exemplarisch USA vor dem Lockdown:

[https://www.cdc.gov/mmwr/volumes/69/wr/mm6915e1.htm?s_cid=mm6915e1_w]

Und ich denke gerade das wird uns als Vorsichtsmaßnahme neben großen Events, Discos und Partys noch lange begleiten.



>Das Wichtigste ist aber: Wie fahren wir Schulen und Kindergärten wieder hoch? In der Kita meines Sohnes sind fast alle Erzieherinnen über 50. Man muss m.E. überlegen, hier vermehrt junge Studentinnen und Studenten zu gewinnen, die da aushelfen, sonst scheitert die Öffnung von Schulen und Kindergärten am Personalmangel. Aber es wäre fatal, die Familien weiterhin wochenlang auf einem Haufen in der 70qm Wohnung "einzusperren". Mein Sohn ist todtraurig, dass er seinen besten Freund seit Wochen nicht sehen darf. Der leidet entsetzlich. Seine Schwester ist ja leider noch ein Baby und könnte ja eh nicht den liebsten Spielkameraden ersetzen.

Ganz ehrlich: Ich habe keine Ahnung wie Schule und Kita wie wir sie kennen vor einer Impfung möglich sein wird, ohne dass uns das im die Ohren fliegt. Ich hoffe inständig, da finden schlauere Leute als wir irgendeine risikominimierende Lösung. Gerade Kinder und Jugendliche halten ja eher weniger Abstand voneinander, und man kann das von denen ja auch nicht erwarten.

Was die reine Bildungssituation angeht, da hängt man dann halt vielleicht für alle halt ein Jahr dran, das ist ja jetzt kein Beinbruch, weil es halt ALLE betrifft. Und man hat echt einfach richtig viele Optionen, Dinge zu tun, solange man gesund und am Leben ist. Die Option haben halt tote und entsprechend geschädigte Leute nicht mehr.

Man sollte sich immer auch ins Gedächtnis rufen, dass wir hier in der westlichen Welt den absoluten Jackpot gezogen haben bisher, was unser Leben betrifft. Wir leben in schier unvorstellbarem Luxus. Die persönlichen Einschränkungen, die uns aktuell auferlegt sind, sind ungewohnt, aber nun ja. Sie sind jetzt (noch) nicht übermäßig unmenschlich.

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