Thema:
Das Löschwasser spült den Dreck weg... flat
Autor: BOBELE
Datum:06.04.20 11:00
Antwort auf:Wenn das Löschwasser mehr zerstört als das Feuer von sidekick-x-

... um mal bei Deinem Bild zu bleiben. Unsere "Wirtschaft" besteht zu einem nicht unerheblichen Teil aus Blasen, in denen Geld geschöpft wird, aber keine wirklichen Werte. Und wie unten schon mehrfach geschrieben, ist Geld nur eine Zahl, die jemand in Bücher schreibt. Da steckt kein wirklicher Wert dahinter. Schlimmer noch: Banken schöpfen Geld aus dem Nichts. Wenn die einen Kredit vergeben, dann haben die das Geld ja nicht wirklich in der Matratze... die schreiben das einfach in ein Buch. Aber ok, das weicht vom Thema zu sehr ab.

Nach dieser Krise werden viele dieser Blasen weg sein. Millionentransfers in der Bundesliga, Unternehmensberater mit 10000 Mitarbeitern, Hedgefonds... ich glaube, wir werden eine Menge davon nicht mehr sehen. Ist das ein Problem? Vermutlich nicht wirklich, auch wenn es mit einigen Verwerfungen einhergehen wird. Viele von uns werden andere Aufgaben finden müssen, weil in Zukunft mehr Arbeit zur Schaffung tatsächlicher Werte benötigt wird. Tatsächliche Werte, die wir dann noch für DIE Arbeiten aufwenden können, die keine messbaren Werte schaffen, die wir uns aber leisten wollen und müssen. Gesundheitswesen und Altenpflege, zum Beispiel.

Aber warum wird das eher kein Problem sein? Nun, sowas ist immer nur dann ein Problem, wenn es eine eher kleine Gruppe trifft. In einem funktionieren Wirtschaftssystem, in dem ein gewisses Einkommen zwingend nötig ist, um nicht an untere Ende zu rutschen, fallen Einzelfälle bei Firmenpleiten und Arbeitslosigkeit durchs Raster. Um die kümmert sich nicht wirklich jemand. Die kann man mit sinnlosen Fortbildungsmaßnahmen drangsalieren, angebliches Fehlverhalten durch Leistungskürzung sanktionieren und zur Not eben in die Armut abrutschen lassen. Für mehr als ein paar menschenverachtende Dokumentationen im Unterschichten-TV taugen die dann eh nicht und niemand kümmerts. Nun sitzt aber dieses ganze Land... dieser ganze Kontinent... vermutlich die ganze Welt in einem Boot. Hier wird man mit dem bestehenden System nicht weitermachen und die ganze Bevölkerung in den wirtschaftlichen Abgrund taumeln lassen können, denn die Bevölkerung ist die Masse der Leute mit den Mistgabeln und den Fackeln. Wir alle werden nach diesem Bruch ein neues Wirtschaftssystem bauen müssen und, da wir alle betroffen sind, auch dafür sorgen, dass niemand auf der Strecke bleibt. Aber ja, wir werden ggf. sehr anders leben als bisher. Da werden dann vielleicht mehr Menschen als bislang auch mal in der Landwirtschaft oder der Pflege arbeiten.

Optimistisch stimmt mich: Es war und ist noch immer genug für alle da. Wenn wir die ausbeuterischen Methoden von Konzernen und Großunternehmern mal abschaffen und die Gewinne bei den Menschen bleiben, die sie erwirtschaften, dann kommen wir schon klar, denke ich. Jeder wird was sinnvolles zu tun kriegen, jeder wird am Ende gut weiterleben können. Wir müssen nur sehr viel sozialer werden, bodenständiger, realer. Hier brauchts jetzt natürlich eine Politik, die sich selbstbewusst die Köpfe der Lobbyisten der bisherigen Wirtschaft aus dem Arsch zieht. Aber ich glaube, mangels Alternativen passiert das von alleine.


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