Thema:
Vermutlich ich seit 'nem Monat! =) Luftnot ist fies! flat
Autor: Pixelfresser
Datum:03.04.20 22:10
Antwort auf:Kennt denn schon jemand eine:n Infizierte:n? von Sunspecter

Vor ca. 'nem Monat fingen die Beschwerden an und wurden immer stärker, bis vor ca. einer Woche. Seitdem wird's langsam wieder besser. Ich hatte alle üblichen Symptome, nur da Fieber war nicht stark (seit ich Schilddrüsenprobs habe und Medikamente dagegen nehme, ist mein Immunsystem nicht mehr existent und ich bin seit ca. 4 Jahren Dauererkältet, d.h. Fieber bekomme ich eh nicht mehr wie früher... die grippalen Infekte dümpeln nur dauerhaft, aber in schwächerer Form vor sich hin).

Alles fing damit an, dass mein Vater (80+ und verkapselte Asbestose, also eher Risikogruppe) plötzlich und unerklärlich 'ne Lungenentzündung bekam. Wegen Corona sollte er aber zuhause bleiben und bekam Antibiotika und musste alle paar Tage zum Hausarzt (auf Covid-19 wurde er übrigens bis heute nicht untersucht, obwohl er auch typische Symptome hatte und die übliche Grippeschutzimpfung hatten wir übrigens auch alle noch im Oktober 2019 bekommen).

Da ich meine Eltern pflege, bzw. für sie täglich frisch Essen koche, mich um Medikamente und Einkäufe (per Internet, da ich selbst inzwischen zu schwach fürs normale Einkaufen bin) und um meine Mutter (knapp 80 und starke Demenz mit Schizophrenie) kümmere, habe ich natürlich auch engeren Kontakt zu diesen.

Andere soziale Kontakte habe ich seit min. 20 Jahren nicht mehr (gehe nur alle 3 Monate zum Arzt wegen Disease Management Program, da ich ja Diabetes, Bluthochdruck, Schilddrüsenunterfunktion, Magenlähmung, andere Folgeschäden und noch einige diverse Erkrankungen habe und max. 1-2x Monat beim Discounter Einkaufen, wenn es mein Zustand denn mal erlaubt). Dazu kommen noch 1-2x Augenarzt & Zahnarzt pro Jahr. Ansonsten halte ich mich immer in meiner Wohnung in einem abgedunkelten Raum auf und schlafe, wenn ich mich, wie schon geschrieben, nicht gerade um die Eltern kümmere. Kontakte zu anderen "Infizierten" sind also fast komplett auszuschließen. Naja, eben nur "fast".

Also, entweder habe ich mich über meinen Vater angesteckt (falls es denn Covid-19 war/ist) oooooder... für meine Mutter kommt alle 2-3 Tage ein Pflegedienst, um sie zu duschen usw.; diese haben natürlich täglich mehrfach engsten Kontakt zu pflegebedürftigen, älteren Menschen. Natürlich werden sie die Hygienevorschriften (meist) einhalten, aber es kann ja doch mal der eine oder andere Erreger durchschlüpfen. Ich (wir) hatte(n) dadurch schon öfters mal 'nen Magen-/Darm-Infekt oder ähnliches. Und ich habe natürlich auch oft engen Kontakt zu meiner Mutter, da ich sie oft trösten muss (weint oft, weil sie durch Demenz und Kombination mit Schizo oft denkt, sie wäre noch ein Kind und in einem fremden Haus gefangen und da muss ich sie natürlich mehrmals täglich in die Arme nehmen und wieder beruhigen). Zudem niest sie einem auch oft mal ins Gesicht, wäscht sich nicht die Hände und so... das bleibt halt bei Demenz nicht aus. Zudem war sie bis vor ca. 3 Wochen (bevor die wegen Corona geschlossen haben) auch 2x die Woche mehrere Stunden bei einer Tagespflege (große Gruppe von Dementen in einem Zentrum). Von dort hat sie auch öfters mal nette Infekte "mitgebracht". =)

Nun ja, eine Möglichkeit sich anzustecken gab es also (und selbst hier auf dem kleinen Dorf gab es einige Corona-Fälle, im Landkreis waren es vor 'ner Woche schon weit über 100 Fälle). Und getestet wird hier auch irgendwie kaum einer, selbst mit eindeutigen Symptomen. Zudem war ich kurz vor den "Problemen" Einkaufen und mir hat im Penny-Markt ein netter Herr direkt ins Gesicht gehustet & geniest (war SEHR feucht). =) Da kann also doch ansteckungstechnisch etwas passiert sein!

Zum Verlauf: Jedenfalls wars echt 'ne fiese Zeit, die ich so noch bei keiner Grippe/starken Erkältung vorher hatte. Fieber war zwar kaum, aber trockener Husten war sehr stark, die Lungen taten fies weh, nervige Kopfschmerzen (habe ich sonst nie wieder gehabt, seitdem meine jahrelangen Migräneanfälle von "damals" weg sind), ich war total schlapp (Aufstehen hat täglich ca. 1,5 Stunden gebraucht, da ich immer wieder ohnmächtig wurde), aber das fieseste war die Atemnot. Ich bin zwar immer noch arg kurzatmig, aber die zwei Wochen (jetzt ca. eine Woche her) zum Höhepunkt der Erkrankung waren die Hölle! Zum Abend/Nacht hin war es am schlimmsten - ich war dutzende Male kurz davor den Notarzt zu rufen. Ich musste mich stundenlang echt heftig auf die Atmung konzentrieren und alle Register ziehen, um etwas Luft zu bekommen und halbwegs normal atmen zu können. Das war echt heftig anstrengend (fühlte mich wie nach 'nem doppelten Marathonlauf oder so). Da kam zeitweise echt die Panik bei mir auf! =)

Inzwischen funktioniert die Atmung bei mir wieder ganz normal von alleine (ohne, dass ich mich darauf konzentrieren muss). Habe nur noch den trockenen Husten (aber wesentlich weniger schlimm), dafür Herzschmerzen und durch einen starken Hustenanfall habe ich wieder Probs mit der Halsschlagader (tut am Hals einseitig deftig weh, hatte sich aber schon öfters mal entzündet durch feine Risse oder wegen Husten oder sowas... höre den Ärzten meist eh nicht mehr zu). =)

Zum Arzt war ich nicht, aber habe Ende des Monats einen Termin zur nächsten regulären DMP-Untersuchung. Ich werde den Hausarzt aber kurz vorher anrufen, um wenigstens zu klären, ob es Covid-19 gewesen sein könnte und ob ich denn nun keinen mehr anstecken kann und somit auch vorbeikommen kann (und ob evtl. Antikörper nachweisbar sein können? Blut wird mir ja eh immer abgenommen... vielleicht klappt das ja!). Dann hätte ich die Gewissheit, ob es wirklich Covid-19 war oder nur 'ne fiese Grippe mit gleichen Symptomen (die Grippeschutzimpfung schützt ja iirc nicht vor allen normalen Grippeerkrankungen, oder?)!

Fazit (wenn es denn Covid-19 bei mir war): Selbst mit heftigen Vorerkrankungen und im fortgeschrittenen Alter (werde im August 50, habe aber laut Ärzten die Konstitution eines 90+ Opis) kann man im günstigen Fall den Kram ohne größere Beschwerden überleben! =) Ich hoffe es geht gesundheitlich nun weiter aufwärts (vor ein paar Tagen dachte ich schon alles wäre überstanden, aber dann kamen doch noch 2-3 fiese Tage hinterher).


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