Thema:
Ernstings Family flat
Autor: Telemesse
Datum:01.04.20 22:50
Antwort auf:Das Verhalten von (Groß-)Konzernen in der Krise von Xtant

Die sind Mieter in einem von uns verwalteten Gebäude in der Fußgängerzone.
Wir hatten denen von uns aus (In Absprache mit dem Hauseigentümer) angeboten die Aprilmiete bis auf die Nebenkosten zu erlassen. Darauf kam keine Reaktion. Heute flattert Post von der Konzernzentrale ins Haus auf dem sie ganz lapidar mitteilen, das sie bis auf weiteres (solange die Läden nicht öffnen dürfen) keine Miete und Nebenkosten mehr bezahlen werden und sich auch vorbehalten die bereits für März bezahlte Miete anteilig zurückzufordern. Dann noch eine halbe Seite bla bla, Corona, harte Zeiten, wir müssen zusammenhalten, wir bitten um ihr Verständnis, wir hätten gerne persönlich mit Ihnen gesprochen aber leider  bla bla bla. Naja, hab das jetzt erst mal unserem Anwalt übergeben.

Btw. der Inhaber des Gebäudes ist kein raffgieriger Konzern sondern ein 81jähriger, ehemaliger Gemüsegroßhändler. Der hat seit seinem 16. Lebensjahr bis er 75 wurde jeden Tag 10 Stunden in seinem Laden gestanden, ist nie in Urlaub gefahren, hat alles verdiente Geld gespart und sich das Haus Anfang der 2000er als Altersvorsorge/Rente gekauft.
Als er sich vor 6 Jahren zur Ruhe gesetzt hat, hat er das ganze Haus nochmal aufwendig modernisiert und vor 4 Jahren noch Ernstings Family einen Umbauzuschuss zur Fillialrenovierung in Höhe von 45.000 Euro bezahlt, den die als Bedingung für die Verlängerung des Mietverhältnisses gefordert hatten. Alles in allem haben die den alten Mann ordentlich über den Tisch gezogen. Das war auch der Grund weswegen seine Tochter dann mit ihm zu uns gekommen ist um die Verwaltung für das Gebäude zu übernehmen und uns um sämtliche Vertragsangelegenheiten zu kümmern.
Mal schauen wie das ganze jetzt weitergeht


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