Thema:
Vermögensabgabe kann ich mir schon vorstellen flat
Autor: dixip
Datum:01.04.20 18:15
Antwort auf:schon wird über die Vermögensabgabe diskutiert von MattR

ich bin ja absolut gegen eine Vermögenssteuer, weil ich es prinzipiell nicht einsehe, dass irgendwie, grds. also auch aus versteuertem Einkommen, erschaffenes Vermögen vom Staat wieder irgendwie abkassiert wird. Das will ich für mein Vermögen nicht, also kann ich das auch nicht auf jemand anders umlegen, nur weil er dann 3+ Nullen mehr an Vermögen hat. Wo ist da die Logik?

Das, was ich mir NACH Steuern mal an Vermögen aufbaue, das gehört mir.

Jetzt bin ich wohl nicht die Zielgruppe für die Vermögenssteuer, aber ich hasse es, dass man da mit einem lustigen "die anderen sollen zahlen" daherkommt. Und dann noch Vermögen ab einer Grenze kappen!??? Wie wäre es denn, bei LINKEN-Wählern mal bei 1000€ pro Person im Haushalt die Einkommen zu kappen und das dem System zuzuführen. Das wäre doch schön sozialistisch.


Nichtsdestotrotz ist das Thema Verteilung des Reichtums durchaus ein valides, gerade jetzt in dieser Krise, die viele so hart treffen wird und die Finanzierung des Gemeinwesens vor eine große Aufgabe stellt.

Von daher halte ich es nicht für völlig falsch, mit einer einmaligen Abgabe die Solidärität aller einzufordern, eben auch von denen, die potenziell viel leisten können.

Praktisch:
Ich könnte mir z.B. ein Anschreiben an alle Haushalte vorstellen, in dem das Vermögen abgefragt wird:
"Besitzen Sie Grundstücke in Europa, deren Wert nach aktuellen Bodenrichtwerten  über 1 Mio.€, über 5 Mio.$, über 10 Mio$ liegt?"
"Besitzen Sie Aktien und Wertpapiere (Wert zum Stichtag 1.4.) sowie Barvermögen über 1 Mio.€, über 5 Mio, über 10"
"Besitzen Sie weitere Wertgegenstände (Fahrzeuge, Schmuck, Goldbarren, Videospiele,...) mit einem Wert über 1 Mio., 5 Mio, 10 Mio"


Das Ganze füllen die Leute selber aus, mit eidesstattlicher Versicherung der Richtigkeit der Angaben. Die Stufen sind jetzt von mir willkürlich gewählt. Je nach Stufenüberschreitung gibt es Punkte und anhand der erhaltenen Punkte zahlt man eine Pauschale.
Wer jetzt z.B. nur ein wertvolles Grundstück hat, zahlt dann vielleicht 10.000€-25.000€. Wer alles in Massen hat, zahlt 300.000€....

Vorteil: Man muss sich nicht selbst komplett entblößen vor dem Staat.
Und der Staat muss nicht mühsam mit Gutachtern und Klagen und ewigem hin und her Vermögen ermitteln (=VIEL weniger Verwaltungsaufwand).

Die Leute geben es an und zahlen dann die Summe, das ist transparent und einfach.
Und wer meint, dass er da irgendeinen Scheiß angeben kann, darf sich über ein Strafverfahren mit deutlich höheren Kosten freuen.


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