Thema:
Re:schon wird über die Vermögensabgabe diskutiert flat
Autor: BOBELE
Datum:01.04.20 10:20
Antwort auf:Re:schon wird über die Vermögensabgabe diskutiert von MattR

>>Wäre das schlecht?
>
>Ja


Warum?

Ich gehe auch mal in Vorlage, warum ich denke, dass das angemessen wäre, und nehme dafür mal so ein Beispiel, mit dem das imho sehr klar wird:

Da gibt es einen österreichischen Multimilliardär, der seit Jahren auf Kosten anderer immer mehr Geld scheffelt und nicht müde wird, seine finanzielle Potenz zu betonen. Der kauft das Chrysler-Building, österreichische Tageszeitungen, deutsche Kaufhauskonzerne. Noch im letzten Jahr tönt er groß, dass sein Firmenkonglomerat allein im letzten Jahr Milliarden Euro an Gewinn gescheffelt hat.

Nun kommt die Krise und macht seine Kaufhäuser in Deutschland zu. El Protz schickt also alle seine Angestellten in die Kurzarbeit. Angestellte, deren Gehälter er durch Tarifflucht und Eintarifierung eines Teils der Leute in Logistiktarife schon vorher so weit wie nur eben möglich gedrückt hat. Angestellte eines Kaufhauskonzerns, den er übrigens sehr offensichtlich gar nicht längerfristig weiter betreiben will, sondern nur übergangsweise als Mietenzahler und zum Werterhalt all der Immobilien braucht, die er da mitgekauft hat und Stück für Stück filetieren und in Shoppingmalls umbauen will. Aber das ist ne andere Geschichte.

Dieser Mann also, dem das Geld aus allen Poren quillt, wenn es gut läuft, braucht jetzt plötzlich Hilfe von deutschen Staat. Er ist sich nicht zu schade, seine panischen Angestllten vor den Karren zu spannen, indem er Ihnen die Möhre vor die Nase hält, das Kurzarbeitergelt auf 80% aufzustocken... wenn denn der deutsche Staat finanzielle Unterstützung leistet, und nur dann. 30000 Angfestellt, die Druck auf die Politik machen. Und er selber und seine Büttel drohen dann auch gleich mal offen mit 30000 Arbeitslosen, sollte der deutsche Steuerzahler nicht für die Verluste einspringen... damit der feine Herr Ösi danach weiter die Gewinne für sich einstreichen kann.

Mit solchen Menschen im Blick kommt dann die Forderung, die Reichen über eine Vermögensabgabe an der Krise zu beteiligen, und ich mache keinen Hehl daraus: Finde ich gut.

Fakt ist: Kein Mensch kann mit seiner eigenen Arbeit Millionen erwirtschaften. Ab einem gewissen Vermögen ist das immer ein Produkt des gesamtwirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ganzen. Diese Menschen sind reicht geworden, weil sie ein Umfeld geboten bekamen, in denen sich solche Geldvermehrung durchführen liess. Eben dieses System bricht nun zusammen, und es ist nur mehr als richtig, wenn von dem abgeschöpften Reichtum jetzt etwas zurückfliesst. Und wir wollen nicht vergessen, dass hier sicher niemand von Vermögensabgaben für den kleinen Mittelständler spricht, der sich mit seiner eigenen Hände Arbeit ein bisschen bescheidenen Wohlstand fürs Alter angespart hat. Wir reden von so Gestalten wie der oben beschreibenen... ich denke, solche Leute brauchen keine fünf privat genutzten Immobilien, ne Almhütte in Ischl, zwei Privatjets und trotzdem noch Milliarden auf dem Konto. Vor allem nicht, wenn sie so feist sind, und jetzt auch noch ihr unternehmerisches Risiko auf die Allgemeinheit abwälzen wollen.

Darum bin ich eher pro Vermögensabgabe.


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