Thema:
Re:Was kommt danach? flat
Autor: Matze (deaktiviert)
Datum:21.03.20 17:41
Antwort auf:Re:Was kommt danach? von dixip

>Ich hoffe, da fehlt ein "nicht" im ersten Satzteil?

Leider nein. Mit Diabetes und extremem Bluthochdruck (ich nehme jeden Morgen sechs Tabletten um ihn auf ein halbwegs normales Niveau zu bringen) habe ich schon mal zwei chronische Krankheiten, die auf den Risikolisten immer ziemlich weit oben stehen, dazu mit Ü50 auch kein junger Hüpfer mehr.

>Und das mit den Nerven bezieht sich auf die Psyche!? Ich hab es irgendwo hier auch geschrieben: Ich bin ein Optimist. Es gibt keine halbleeren Gläser und jede Katastrophe bringt was Gutes mit, aber trotzdem bin ich momentan phasenweise zu lustlos zum zocken oder sonstwas.

Ich bin eigentlich auch immer optimistisch. Im Moment überwältigt mich das aber alles etwas, weil so vieles zusammen kommt: Sorgen um die Gesundheit mir nahestehender Personen, die auch fast alle in Risikogruppen sind, um eine weitere Schleifung der Grundrechte durch Ausgangssperre, um unsere wirtschaftliche Situation (auf der Arbeit sind diese Woche 50% des Volumens weggebrochen, im Moment versuchen wir noch das mit Urlaub aufzufangen aber Kurzarbeit steht schon im Raum) und noch einiges mehr. Da liegt man dann phasenweise schon mal ein paar Stunden nur auf dem Bett und bekommt ausser Grübeln nichts hin. Ich halte mir aber immer vor Augen, dass es uns noch relativ gut geht und andere (ein Kumpel aus meiner WoW-Gilde ist z.B. selbständiger Veranstaltungstechniker und hat in den nächsten Monaten null Einkommen) noch weitaus schlimmer dran sind.

>Bei 9/11 war ich perplex und hab nur noch Nachrichten geschaut.
>Fukushima (besser: Tōhoku-Erdbeben 2011) war schon viel weiter weg, die deutsche AKW-fokussierte Berichterstattung fand ich nervig, die Flutwelle und Zerstörung gespenstisch und irgendwie gleichzeitig beeindruckend.


Ich hatte schon das Gefühl, dass die Welt danach eine andere sein wird, habe aber keinen direkten Auswirkungen auf mein Leben dabei gespürt.

>Die Ungewissheit ist das Gefährliche imo. Aber da müssen wir durch. Von Tag zu Tag denken und handeln (außer halt den Vorrat zu checken und aufzubauen, aber auch das sollte ja der Beruhigung dienen) und von Woche zu Woche planen. Kleine Ziele planen, die man im zu Hause jetzt mal angehen und umsetzen kann. Steuerklärung, Schrank ausräumen, auch mal Serie XY komplett durchgucken etc. Beschäftigung, die nicht nur ablenkt, sondern auch ein kleines Erfolgsgefühl mitbringt.

Klingt nicht schlecht. Danke.


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