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Re:Laschet schließt AS in näherer Zukunft erneut aus flat
Autor: token
Datum:20.03.20 14:51
Antwort auf:Re:Laschet schließt AS in näherer Zukunft erneut aus von Pezking

>>Mit welchem Enthusiasmus hier insbesondere der vermeintlich linke / liberale Teil des Internets die Einschränkungen in Kauf nimmt und sogar aktiv um mehr fleht, wie man sich auf einmal nach einer autoritären Führung sehnt und Sebastian Kurz oder Markus Söder abfeiert, und wie man ständig mit dem Finger auf andere zeigen muss, die der eigenen Meinung nach nicht genug tun (zumal 90% der Menschheit ja eh dumm sind), ist schon erschreckend.
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>Das finde ich auch kurios. Also diese dort an den Tag gelegte Ungeduld, bis hin zu völlig kopflos-hysterischer Wutbürger-Wortwahl.
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Solche harschen Allgemeinphrasen bei Meinungsdifferenzen sind jetzt auch nicht unbedingt hilfreich. Ich würde etwa auch schärfere Vorgaben begrüßen, maßgeblich aufgrund der Signalwirkung. Offenbar ist der Ernst der Lage in zu vielen Köpfen noch nicht angekommen. Ein valides Argument dagegen wäre etwa die trügerische Sicherheit bei Lockerung, durchaus streitbar ob das der richtige Weg ist um das Problembewusstsein zu schärfen. Aber eben auch das, streitbar. Da muss man sich nicht gegenseitig als Idioten hinstellen wo eine Fraktion sich Soldaten wünscht die mit vorgehaltener Waffe Bürger in ihre Wohnungen scheuchen und die andere denkt, das was los ist sei eine Art Event.

Zustände wie in Italien sind um jeden Preis zu vermeiden. Wir haben mehr Reserven, aber auch nicht gerade komfortable Puffer. Wer ans Beatmungsgerät muss, der bleibt auch eine Weile da und muss während dessen intensiv betreut werden. Das bindet Hardware, das bindet menschliche Ressourcen, und nicht über Nacht, sondern auf Dauer. Schon jetzt ist die Last auf die Pfleger und Ärzte sehr hoch, da ist keinerlei Komfortzone, und wenn es kippt, gibt es auch kein zurück.

Da wünsche ich mir einfach dass man die Risiken seeeeeehr konservativ handhabt um eben dieses Kippen zu vermeiden, das Drohszenario ist so ausladend dass jetzt einfach kein Zeitpunkt ist, bei dem ich auf meine Bürgerrechte pochen würde, und wenn es darum geht zu überdramatisieren, kann man sich auch fragen inwiefern es sachgerecht wäre akute Maßnahmen die klar krisenbezogen sind und für die es auch konkrete Auslöser gibt, als eine Art Steigbügelhalter für andauernde Reglementierung im Einklang mit Entmündigung zu fürchten.

Aus meiner Perspektive wird da etwas dick aufgetragen, ich begreife das eher als Phantomsorge weil hier halt echt eine konkrete Gefahr mit dramatischen Ausmaßen im Raum steht, und keine Konstruktion die man als günstige Gelegenheit begreifen kann. Das was aktuell an Grundrechtssorgen rumgetragen wird würde ich mir mal wünschen wenn es um Themen wie Datenschutz geht, aber ich denke, im Moment haben wir andere Sorgen.


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