Thema:
Es wird präsenter flat
Autor: token
Datum:20.03.20 08:28
Antwort auf:Kennt denn schon jemand eine:n Infizierte:n? von Sunspecter

Eben kam die Meldung vom Arbeitskollegen der mir schräg gegenüber sitzt, dass die Hebamme seiner Frau positiv getestet wurde. Jetzt hoffen wir da alle mal das beste. Mir erscheint der Versuch der Risikominimierung seitens meines AGs auch immer absurder, also der Ansatz mit zwei Gruppen. Wenn man sich den möglichen Spread durch sowas vor Augen hält, meine Güte, und wofür das alles? Wobei die Erkenntnis nun auch langsam bei diesem durchsickert, neues Gedankenspiel, alle HO, aber dafür in einem Schichtenbetrieb um das Netzwerk nicht zu überlasten, da dieses einen vollständigen HO-Betrieb nicht stemmen könne.
Ich komm da aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus, aber hab jetzt erstmal „Urlaub“ und werde mich nicht weiter damit beschäftigen.
Nun auch mit Muttern telefoniert ob alles in Ordnung sei. Diese bangt gerade ein wenig weil ihre Herzmedikation in China hergestellt wird und aktuell nicht verfügbar ist. Hofft dass sich alsbald eine Alternative findet. Aber das gibt einem auch nochmal einen realitycheck wie beknackt diese Klopapierkaufregalsichtungen sind, wenn man dann von SO einem Engpass hört.
Sie hat dann noch paar Einblicke gegeben hinsichtlich der Versorgungslage aus ihren Erfahrungen aus der Altenpflege heraus. Stichwort Beatmungsgeräte. Naja, das behalte ich mal besser für mich, aber der Konsens daraus, die Leute werden nicht ausreichend über die Details der Ernsthaftigkeit aufgeklärt, wahrscheinlich um eine Panik zu vermeiden, aber ohne Aufklärung halt auch kein ausreichendes Problembewusstsein. Da scheint die Ausgangssperre tatsächlich der diplomatische Mittelweg um einerseits nicht zu viel Unruhe zu erzeugen, und andererseits effektiv der Entwicklung gegenzusteuern. Höre gerade parallel das bemüht defensiv diplomatische Gerede von Laschet zum Thema und versinke in einer doppelten Gesichtspalme. Gehe aber davon aus dass man über das WE hinweg Nägel mit Köpfen machen wird.

Ansonsten bin ich gerade ganz dankbar für das Internet. Gerade Videotelefonie tut seelisch enorm gut, meine Tochter beim Sprechen auch zu sehen, meine Freundin zu sehen, gibt einem echt für einen Moment ein besseres Gefühl von Nähe und Normalität.


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