| Tschechien - England 22.6. 21 Uhr |  |
Drei Dinge braucht der moderne Mann: Immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel. Immer eine Sicherungskopie erstellen. Und immer einen Tab mit dem Turnierrechner offen halten.
Als gestern meine Finnen plötzlich Letzter waren, weil Russland einen Elfmeter zum 1:2 verwandelt hatte, kam ich mir in meine Schulzeit zurückversetzt vor – alle am Rumrechnen und ich verstand das Ergebnis nicht. Direkter Vergleich, direkter Vergleich bei drei punktgleichen Teams, erzielte Tore (aber nur gegeneinander?), Fairplay-Wertung oder gar das bessere Ergebnis gegen den Tabellenersten? Weshalb nicht gleich noch schönste Spielerfrau, bestausgestatteteste Yacht oder sparsamstes Auto bzw. alle Varianten davon? Sind doch alles wichtige Parameter. Da lobe ich mir den gestrigen Kommentator der wohl auf die Schnelle zusammengestöpselten, spätabendlichen Zusammenfassung der Partie Finnland gegen Belgien, der kurzerhand selbst angreifende Finnen zu stürmenden Belgiern machte und Axel Witsel in Wichsel umbenannte. Simpel, einfach, menschlich.
Tschechien und England sind jedenfalls beide weiter, weil keiner von ihnen mehr Letzter werden kann und Platz 3 reicht, da Finnland und die Ukrainer weniger Punkte aufweisen. Puh. Muss das schön sein, voranzukommen und die nächste Stufe zu erreichen, ohne etwas dafür tun zu müssen. Im Fachjargon heißt das glaube ich der Weg des deutschen Beamten. Es geht nur noch um Platz 1 oder die Cleverness, den Deutschen auszuweichen, sollten wir Zweiter unserer Gruppe werden.