| Thema: |
|
||
| Autor: | LustigesWiesel | ||
| Datum: | 01.11.25 23:18 | ||
[https://youtu.be/j_6_wLF1pDg] Gesehen als Kaufstream. Gerade gesehen – und nachdem der Film schon mehrfach in Foren erwähnt wurde, war mir klar, dass er wohl ziemlich gut sein soll. Mein Problem war eher, dass er bisher nirgends im Streaming reduziert verfügbar war, und es ja bekanntlich genug anderen Kram gibt, den man sich zwischendurch mal ansieht. Der Film startet direkt stark mit einer Gruppe von vier Exorzisten, die einen ruhelosen Geist austreiben sollen: die Schamanin Hwa-rim (gespielt von Kim Go-eun), ihr Assistent Bong-gil (Lee Do-hyun), der Feng-Shui-Meister Sang-deok (Choi Min-sik, den man etwa aus Oldboy kennt) und der Bestatter Young-geun (Yoo Hae-jin). Schon dieser Einstieg schafft eine dichte Atmosphäre – nicht übertrieben schockend, aber mit einem durchgehend sehr guten Gruselflair. Etwa nach einer Stunde zieht der Film dann richtig an und wechselt überraschend die Tonalität – fast so, als bekäme man einen zweiten Film serviert. Genau das trauen sich westliche Produktionen heute kaum noch: nicht nur ein kleines Finale zu liefern, sondern den gesamten Film noch einmal zu drehen und eine neue Ebene aufzumachen. Das hat Regisseur Jang Jae-hyun hier wirklich stark umgesetzt. Mit seinen gut 130 Minuten Laufzeit ist Exhuma zwar kein kurzer Film, aber wer asiatisches Kino kennt, ist das gewohnt – im Vergleich zu indischen Filmen ist er ja fast schon kompakt. Trotzdem sollte man wissen, dass man hier kein knackiges 90-Minuten-Hollywood-Häppchen bekommt, sondern ein intensives Stück koreanischen Horrorfilms mit viel Atmosphäre und langsamerer Erzählweise. Was mir besonders gefallen hat: die Figuren. Sie sind sympathisch, nahbar und wirken nie bloß als Mittel zum Zweck. Man kann mit ihnen mitfühlen und bleibt neugierig, wie sich alles entwickelt. Ich hatte ja kürzlich schon Svaha: The Sixth Finger gesehen und auch im Forum dazu was geschrieben – der kam damals leider ohne viel Resonanz. Den fand ich schon richtig gut, aber Exhuma ist für mich noch einmal eine Stufe stärker. Stilistisch sind beide unterschiedlich, aber Exhuma ist eindeutig zugänglicher und packender. Ein wirklich toller Film – atmosphärisch, handwerklich stark, mit überzeugenden Darstellern und einer spannenden Struktur. Ich gebe solide 8 von 10 Punkten – für einen modernen Horrorfilm ist das schon richtig gut. |
|||
| < antworten > | |||