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Autor: | Matze | ||
Datum: | 17.03.25 09:46 | ||
Da ich durch Zufall gesehen habe, dass der Film hier im örtlichen Multiplex noch einmal am Tag läuft, wollte ich ihn mir als Dylan- und Chalamet-Fan nicht im Kino entgehen lassen. Der Film beginnt 1961 und endet 1965, jeweils mit einem Besuch im Krankenhaus bei Dylans Idol Woody Guthrie, der an der unheilbaren Huntington Disease leidet. Dazwischen erlebt man den Aufstieg Dylans vom Nobody zum gefeierten Star der Folk-Szene, mit deren Vereinnahmung er von Anfang an fremdelt, bis es dann zum Ende des Films beim Newport Folk Festival zum offenen Bruch kommt - Stichwort elektrische Instrumente. Als jemand, der rund zwei Regalmeter mit Büchern mit und über Dylan hat: Kann der Film irgendwelche neuen Facetten der Figur Bob Dylan zeigen, die man vorher noch nicht kannte? Ein klares Nein. Ich stimme Wolfgang M. Schmitt zu, dass der Film im Grunde überflüssig ist; alles, was man aus diesem erfährt, kann man auch aus den Songs von Dylan erfahren. Dennoch fand ich den Film unterhaltsam, die 2 1/2 Stunden gingen schnell herum. Chalamet, den ich wie schon erwähnt generell gerne sehe, verwandelt sich wirklich in Dylan, er singt und spielt alle Songs selbst (angeblich hat er dafür fünf Jahre Gitarre und Mundharmonika gelernt) und auch die optische Ähnlichkeit mit dem jungen Dylan ist frappierend. Auch die Darsteller von Joan Baez, Pete Seeger (toll: Edward Norton als Ruhepol und Stimme der Vernunft) und Johnny Cash singen und spielen selbst. Das hebt das ganze imo über das Durchschnitts-Biopic hinaus, weil es wirklich faszinierend ist. Wer mit Dylan was anfangen kann, kann sich den Film ruhig mal geben. Es hätte allerdings nicht unbedingt im Kino sein müssen. |
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