Thema:
Spoiler flat
Autor: moishe maseltov
Datum:20.05.23 19:38
Antwort auf:Beau is Afraid 2023 von Knight

Die erste Hälfte bis zum Ende im Vorstadthaus fand ich absolut top, danach überschritt der Film ein wenig seinen Zenit und man hätte schon etwas kürzen können. Ari Aster plante jedoch sogar noch eine Stunde mehr!

Habe danach einige "Explanations" und Reviews auf YouTube geschaut. Mr. Filmanalyse hat es ziemlich zerrissen, da kann ich mich nicht anschließen. Hauptgrund für ihn war zu langweilig, nicht genug Interpretierbarkeit. Wie schon die Unruhe meinte, der Film hat mich auch an Autorenfilme wie I'm thinking of ending things erinnert oder Mother. Synecdoche ist auch ein guter Vergleich, der mir nicht kam. Ich schaue lieber sowas, auch wenn es nicht perfekt ist, als die übliche unkreative Grütze, die sonst kommt. Dazu zähle ich zb auch den Mario-Film, den ich zwar unterhaltsam fand, aber nach einer Stunde so ziemlich vergessen hatte. Bei Beau wird mir jedoch einiges im Gedächtnis bleiben.

Zu meiner Interpretation: In einem Video beschreibt ein Youtuber, dass er denkt, dass das meiste im Film Beau's Fantasie entspringt, zb auch das Vorstadthaus. Das denke ich jedoch nicht, wär irgendwie auch bisschen langweilig...

Ich denke eher, dass seine Mutter sein Leben von hinten bis vorne kontrolliert, um ihn nicht zu verlieren. Beau Wohnkomplex gehört ihr (und denke da waren noch einige andere Hinweise auf den Postern). Siehe Kamera in einer der ersten Szenen beim Therapeuten, eventuell sind sogar der Chirurg und seine Familie von seiner Mutter engagiert worden... Selbst Elaine als Kind wurde eventuell bezahlt, zumindest hat seine Mutter sie aber vor Beau "versteckt". Vielleicht auch die Junkies, die seine Wohnung stürmen. Oder auch der Nachbar, der die Schlüssel klaut. Erreichen will sie eine Sozialphobie/Kontaktangst um Beau in ihre Arme und "nach Hause" zu treiben. Als Beau noch versuchte für sich einzustehen, wurde er durch den Dachboden dazu erzogen, dies nicht mehr zu tun.

Die Geschichte über den Vater war wohl erlogen, brachte ihn jedoch zu einer Angst vor dem Intimen und seinen Vater nur als Penis zu sehen. Im Theaterstück stellt er sich eine Wunschlebensgeschichte vor, ist hier jedoch auch nur getrennt von seiner Familie und kann ihr erst spät näherkommen (ist eigentlich ziemlich wie im thinking of ending things).

Naja, da könnte man echt noch Seiten drüber schreiben. Möchte den Film auf jeden Fall wieder sehen und ich denke der lohnt alleine wegen der ersten Hälfte schon.
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