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Re:Iger verordnet Sparkurs für SW und Marvel flat
Autor: Knight
Datum:17.02.23 15:15
Antwort auf:Iger verordnet Sparkurs für SW und Marvel von Matze

>[https://www.hollywoodreporter.com/movies/movie-news/marvel-star-wars-tv-shows-movies-slowdown-1235326681/]
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>Weniger Shows und mehr gestreckt.
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>Von den fünf Marvel-Shows, die Feige für 2023 angekündigt hat, werden wohl nur Loki S2 und Secret Invasion übrig bleiben, der Rest kommt irgendwann mal. Auch bei SW will man wohl mehr auf Klasse statt auf Masse setzen.


Na was ist denn das für eine hirnverdrehte Scheissidee? Auf Qualität setzen als auf Quantität? Nä.

Tja, da ist jetzt das sich von vornherein lauthals angekündigte Dilemma. Du gibst für deine Filme pro Jahr hunderte von Millionen Dollar aus - wahrscheinlich sogar Milliarden - und bist somit darauf angewiesen, dass die Streifen die Milliarde knacken, um sich selbst und die nächste Fortsetzung zu finanzieren. Gleichzeitig muss ein Streamingdienst mit Content gefüttert werden, um die Kundschaft brav bei Geldgeberlaune zu halten. Dafür werden riesige, zusammenhängende Medienuniversen geschaffen, die sich inhaltlich kaum mehr voneinander unterscheiden, immer schneller produziert werden müssen und den Zuschauer schon nach kürzester Zeit nur noch langweilen. Juhu.

Das funktioniert halt einfach nicht. Klar, das MCU war über 10 Jahre hinweg ein kleines Wunder. Eine gut gepflegte und geschmierte Maschinerie, die zu 75% überraschend gute Filme abliefern konnte. Allerdings hatte man mit Endgame einen kritischen Punkt erreicht, von dem aus es nicht mehr grösser, spektakulärer und komplexer werden konnte. Und trotzdem hat mans probiert. Und geht damit offensichtlich baden.

Das gilt so ähnlich auch für Star Wars. Die Marken wurden zu stark und zu schnell gemolken und sind so langsam ausgelaugt. Gesundschrumpfen ist die einzige Lösung. Wieder vermehrt auf kleinere Geschichten mit starken Charaktermomenten und Entwicklungen setzen und gerade im Falle von SW neue starke Charaktere aufbauen und sich an starken Vorlagen bedienen - es gibt genügend Stoff, den man idiotischerweise entkanonisiert hat, den man nutzen kann.
Das MCU hingegen muss weg vom Multiversum und weg von Zeitreisen und braucht wahrscheinlich einen Reboot. Dramaturgie muss wieder etwas wert sein, klassische Charaktere müssen zurückkommen (das ist keineswegs ein Widerspruch, bei Bond und Batman funktioniert es auch) und die Geschichten müssen persönlicher werden. Sie haben jetzt die X-Men, das wäre wahrscheinlich ein idealer Startpunkt.


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