Thema:
Re:"You lose, you walk away with nothing!" flat
Autor: Mark_TE
Datum:16.02.23 13:36
Antwort auf:"You lose, you walk away with nothing!" von Derrick

>Die armen Profigolfer...
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Aus sportlicher Sicht stimmt das ja auch.
Den meisten in den Top 100 der Rangliste (bzw. generell den meisten Spielern auf Profitouren) würde ich unterstellen, dass sie nicht hauptsächlich aufs Geld schauen, sondern sich an Siegen aufgeilen. Gerade in den USA werden die doch eh mit Werbegeldern zugeschissen, sodass 50.000 Dollar für irgendeine hintere Platzierung mehr oder weniger egal sind.
Einen Major Sieg würde die vermutlich auch nehmen, wenn sie Geld bezahlen müssten, statt es zu bekommen. Aber klar, die 2-3 Mio Dollar nehmen sie letztlich doch gerne mit.

Gerade auf den Europäischen Touren sind das aber wirklich teilweise arme Schweine. Ich habe ein paar Insights von einem European Tour Spieler, der immer gerade so die Tourkarte halten kann. Der ist über jedes Turnier froh, bei dem er unterm Strich keine rote Zahlen im Buch stehen hat, weil allein die Reisekosten enorm sind.
Von den Touren der Frauen wollen wir mal gar nicht erst reden.

Anders sieht das natürlich bei LIV Golf aus. Da wollen alle wegen der Kohle hin, aber auch das „abtrünnige“ Teilnehmerfeld ist ja letztlich doch Weltklasse, sodass man auch da einen sportlichen Ehrgeiz erahnen kann.

>Ist mir auch so nen bißchen bei der Break Point Tennisserie aufgefallen als es um Ons Jabeur ging. Da wurde auch son bißchen zu sehr drauf rumgeritten dass man sich keinen Physio leisten kann und deshalb macht dass der Ehemann. Und das halte ich einfach nicht für realistisch. Das mag am Anfang einer Karriere so sein aber wenn du unter den Top 100 bist dann ist das kein Sport wo du Geldprobleme hast. Da wird mir das Narrativ des armen Sportlers etwas zu sehr gestreckt. Egal, vielleicht seh ich das auch zu eng.

Die Tennisdoku habe ich mangels Interesse nicht geschaut, aber kokettieren die Golfer groß mit ihrer „Armut“?
Die fliegen direkt in einer der ersten Szene mit dem Privatjet zum 40 Flugminuten entfernten Golfplatz um zu üben. Dabei wetten sie mit Spielkarten mal eben um 1000$. Gerade die US Golfer zeigen schon gerne was sie haben.

>Netflix hat also nun Sport Sport als Trend für Dokus entdeckt. Fände es da aber tatsächlich mal geiler eher ausgefallenere Randsportarten so hochqualitativ verfilmt zu sehen. Sportarten wo die Leute eventuell nicht so leicht einen Lebensunterhalt mit bestreiten können und Leidenschaft noch einen anderen Stellenwert hat. Aber klar, würde dann auch nicht so viele Leute begeistern bzw. vor den Bildschirm holen.

Irgendwo muss man ja anfangen.
Aus deutscher Sicht ist selbst Golf ja schon exotisch. Außer bei schlechten Sky Sports Übertragungen oder wenn Tiger Woods fremdgeht, bekommt man hier ja medial nicht viel davon mit.  

[Disclaimer: Ich habe bisher nur die erste Folge gesehen, weil ich mich zusammenreißen möchte. Am liebsten würde ich alles hintereinander wegbingen, aber ich möchte länger Freude daran haben. Wird schwierig :D ]


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