Thema:
Re:Hat mir auch gefallen flat
Autor: Random_H
Datum:13.01.23 20:27
Antwort auf:Hat mir auch gefallen von Suttree

>Was mir dazu aber noch einfällt ist, dass Netflix den Film mit einem Zitat aus einem Review vom Hollywood Reporter bewirbt, in dem es heißt: ”But the film will be remembered primarily for the monumental performance by Florence Pugh..."
>
>Und da frag ich mich echt, warum ohne Not solche Superlative bemühen? Klar, es ist eine tolle Performance von Pugh, die Bewertung von Schauspielleistungen ist keine genaue Wissenschaft und das Netflix mit dem Zitat dann wirbt versteht sich auch von selbst. Aber das Wort monumental geht mir da einfach viel zu weit. Da kann man echt mal die Kirche im Dorf lassen. 


Vor allem insinuiert das für mich, so aus dem Zusammenhang gerissen, dass der Film ansonsten nicht so viel zu bieten hat, findest Du nicht auch?

>Ich hab jetzt spontan mal ein wenig überlegt, welche Leistungen ich halbwegs guten Gewissens so bezeichnen würde und bin bei Isabelle Huppert in Die Klavierspielerin, Adele Exdingenskirchen in Blau ist eine warme Farbe oder Hoffman in Capote gelandet. Für mehr müsste ich noch ordentlich grübeln aber es doch eher sehr, sehr selten, dass ich mich so weit aus dem Fenster lehnen würde.

Ach, da gibt's schon einige, aber jeder legt ja andere Maßstäbe an. Ich finde Adam Driver in Marriage Story unfassbar, Olivia Colman in Broadchurch (season 2 insbesondere) die Hälfte vom Andor-Cast hat mir komplett die Schuhe ausgezogen (Mon Mothma insbesondere, mit einer sehr unaufgeregten, aber zum Schluss leise herzzerreißenden Darbietung), Tom Hanks in seinen guten Filmen (Captain Philips am Schluss, schlimm!), Michael McKean in Better Call Sauls dritter Staffel, Adam Sandler in Uncut Gems, Richard Jenkins in fast allem, was er macht. Ob das jetzt alles "monumental" ist, und ob das überhaupt ein gutes Wort fürs Schauspielern ist, ist eine andere Frage.

Grüße,
Alex


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