Thema:
Denkwürdig ist nur die Mittelmäßigkeit flat
Autor: tHE rEAL bRONCO 2ND
Datum:09.01.23 09:45
Antwort auf:Der denkwürdige Fall des Mr Poe (NFX, Film) von Carsten

Ich leide aktuell immer noch an den Nachwehen eines hartnäckigen grippalen Infekts. Puh, so schlimm hat es mich seit weit über 10 Jahren nicht mehr erwischt. Sagen wir es mal so: Meine Nase ist eine Ruine und ich war am Wochenende für jede Form der Zerstreuung dankbar.

Und genau das bietet der Film: Zerstreuung, die Zeit totschlagen. Sonst hat der Film nix zu bieten. Nichts ist grundlegend schlecht. Nichts liegt über dem Durchschnitt filmischer Schaffenskunst. Nicht mal Christian Bale wirkt irgendwie nennenswert motiviert. Und ich kann nicht mal sagen, dass es ein typischer Netflix-Film ist, weil - soweit ich weiß - Netflix die Rechte nur gekauft hat und es sich eigentlich um einen Kinofilm handelt, der nur kurz in ausgewählten Kinos lief.

The Pale Blue Eye, so der Originaltitel, ist eigentlich eine recht clevere Geschichte, deren Inszenierung mich in den schönen Momenten an Sleepy Hollow, Eine Frage der Ehre und viktorianische Kostümschinken mit Poesie-Bezug (Lord Byron, Mary Shelley etc.) erinnert. Ich liebe das!

Leider ist der Film nur durchschnittlich inszeniert, mit einem recht banalen Drehbuch und einem . Das Problem: . Und dieser Film ist ein typischer Fall von:

Typischer Fall des Written&Directed-Syndroms: Der Regisseur hätte dringend jemanden gebraucht, der ihm die Langeweile aus dem Script schreibt und ein bisschen erzählerischen Witz reinbringt.

Wäre ich fit gewesen, hätte ich den Film nach 57 Minuten abgebrochen - da habe ich das erste Mal auf die Uhr geblickt und mit Entsetzen festgestellt, dass der Film ja noch gar keine drei Stunden läuft.


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