Thema:
Großartige Pugh, tolle Regie - mieses Skript. (Spoiler!) flat
Autor: Pezking
Datum:29.12.22 10:23
Antwort auf:Don’t Worry Darling [Film] von tHE rEAL bRONCO 2ND

Florence Pugh hat einfach eine großartige Leinwandpräsenz. Sie trägt den Film quasi im Alleingang (ganz sicher bekommt sie dabei keine Hilfe von Harry Styles).

Und Olivia Wilde ist auch eine wirklich gute Regisseurin, der Film sieht einfach wundervoll aus! Aber wie jeder Regisseur braucht auch sie für einen guten Film auch ein gescheites Skript (wie bei Booksmart). Und das hat Don't Worry Darling leider nicht.

Ich bin normalerweise wirklich niemand, der in Filmen nach Plotholes Ausschau hält oder Probleme mit Suspension of Disbelief hat. Aber in DWD häuft sich einfach nach dem großen VR-Twist ein so unfassbar großer Berg an unbeantworten (bzw. unbeantwortbaren) Fragen auf, dass ich einfach nur ratlos zurückgelassen werde.

Viel spannender hätte ich es gefunden, wenn man noch mehr auf die ganze frauenhassende Incel-Denke der Täter eingegangen wäre, oder wie und warum der von Chris Pine gespielte Jordan Peterson-Verschnitt diesen toxischen Mist vorsätzlich auf die Spitze treibt.

Statt dessen fragt man sich nur, warum seine Frau Shelley ihn mit den Worten "It's my turn now" umbringt. Was meint sie damit? Was hat sie vor? Was ist ihre Motivation, woher kommt der Sinneswandel?

Und was ist mit dem abgestürzten Flugzeug? Wofür standen die Erdbeben? Wer waren die roten Wächter im echten Leben? Ist es deren Job, auf diese VR-Welt aufzupassen, während die Ehemänner tagsüber wirklich in der Realität arbeiten gehen?

Es wäre schon ein sehr fragiles Szenario gewesen, wenn die hier gezeigte MRA-Horrorvision eine verstecke, real existiertende Kommune irgendwo im Nirgendwo gewesen wäre. Dass es sich um eine Virtuelle Realität handelt, überspannt den Bogen dann irreparabel.


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