Thema:
Re:Bin durch. Ist schon ziemlich "frech" flat
Autor: Lynne
Datum:24.10.22 13:24
Antwort auf:Re:Bin durch. Ist schon ziemlich "frech" von Vetinari

>Gleiches haben wir vor 20 Jahren diskutiert: Arwen statt Glorfindel? Blasphemie! Wo sind die Hügelgräber? Tom Bombadil? Warum ist Boromir so gar nicht heroisch und tragisch? Warum ist Elrond so ein Arsch? Was soll der Blödsinn mit "Arwen stirbt/gibt die Sterblichkeit auf?", Gil-Galads gesamte Heroik in der Schlacht gegen Sauron war ganz weg, genauso Elendil. Warum wurde der Wetterspitze so viel von der Bedeutung genommen? Reise geht viel zu schnell, warum wurde so viel von den Vorbereitungen gekürzt? Der Versuch über den Pass? Was war denn das? Und so ging es für alle Filme weiter. Sarumans Tod, die fehlende Befreiung vom Auenland, Baumbart, Helms Klamm, Minas Tirith, Galadriel, die Armee der Toten, Denethor und überhaupt die Palantir, das "Zaubererduell" und das Zauberstäbe die ganze Macht eines Zauberers tragen als wären sie Drittklässler in Hogwarts, Sauron als tatsächliches Feuerauge, das auf einem Turm rumhängt... Heute ist das egal, da steht die Verfilmung als legitime Interpretation, für viele sogar als der Kanon.
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>Daher sehe ich die Serie da wenig kritisch: Ja, ist viel, viel ganz anders. Aber Tolkien selbst hat doch die Mythologie ständig umgeschrieben und umgestoßen. Alleine was "Völker von Mittelerde" da alles geändert hat - die blauen Zauberer und Saruman kamen jetzt mit Glorfindel viel früher rüber, gingen in den Osten um dort die Völker über Jahrtausende gegen Sauron erfolgreich zu agitieren, statt "über die hat man nie wieder was gehört". Große Teile der Geschichte Numenors hat sich stark verändert über die Jahrzehnte. Ist halt eine Interpretation der alten Geschichten, die in den Büchern eine andere. Ich kann mit beidem leben.


Ist halt das große Problem von Umsetzungen, Erweiterungen, Neuinterpretationen und dabie ist im Prinzip völlig egal, was da das Ausgangsmaterial ist. Wenn du wirklich ein beinharter Verfechter des Inhaltes des Buches, Comics, Filmes oder auch der Serie bist, dann wird alles Neue dagegen komplett scheitern.

Selbstredend gibt's da dann auch noch riesige Unterschiede wie bei einigen Büchern von Stephen King oder Agatha Christie, wo man ausser ein paar Orten und Namen eigentlich kaum noch was wiedererkennt. Aber im Prinzip brauchen sich die ganz beinharten Puristen eigentlich gar nix anschauen, da gibt's immer was zu meckern.

Lynne


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