Thema:
Wird spalten, mir hat er gefallen flat
Autor: Wurzelgnom
Datum:16.10.22 11:42
Antwort auf:Halloween Ends von jabbathehutt

erstmal ohne Spoiler:
wer einen klassischen Halloween erwartet, wird enttäuscht oder überrascht sein, ich fand es sehr mutig.
Sie haben aus dem Film größtenteils eine Art Psychodrama gemacht, Michael wird zu einer Art Nebenrolle.
Die Frage nach dem ultimativen Bösen zieht sich durch den Film. Kommt es von innen? liegt es am äußeren Einfluss? ist es übertragbar?
Gleich im Intro gibt es einen kleinen Schock, dann vergeht gefühlt über eine Stunde bis man Michael sieht und dass überrascht dann auch wieder :)
Als Gesamtpaket gefällt mir die Trilogie echt ganz gut, die Idee aus der Trilogie 3 sehr unterschiedliche Filme zu machen gefällt, schliesslich gibt es ja 8+(?) Halloween Filme die eigentlich immer dasselbe bieten.
Außer in Teil 3 glaub ich, da ist Michael auch nicht oft zu sehen wenn ich mich recht erinnere.

Jetzt mit gnadenlosen Spoilern und Interpretation meinerseits:










Der Film fängt mit einem Knall an, ohne zutun von Michael.
Ein Babysitter, Corey, hat Stress mit dem Gör auf das er aufpassen soll, dann ereignet sich ein ziemlich tragischer Unfall…
Jeder gibt Corey die Schuld und unterstellt ihm dass es kein Unfall war.
Jahre muss er zurückgezogen mit dem Hass der Stadt leben.
Er wird schikaniert, gemobbt, verprügelt….
Man erlebt trotz Romanze die sein einziger Halt ist, wie der Hass reflektiert wird und er sich zum Bösen entwickelt.
Irgendwann später im Film trifft er in der Kanalisation auf Michael, der sich dort zurückgezogen hat aufgrund der vielen Verletzungen und seines Alters.
Corey wird von ihm gepackt, man sieht ein Zeitraffer von Coreys tragischer Entwicklung inkl. kranker Mutter.
Michael lässt los und Corey überlebt.

Hier denke ich dass Michael gemerkt hat dass er Jemanden vor sich hatte der die gleiche Entwicklung als Junge durchgemacht hat. Vergleich hier Coreys Mutter und Michaels Schwester (die soweit ich weiß auch fies zu ihm war).
Da haben sie auf pfiffige Weise im letzten Teil der Trilogie Michaels Kindheit erklärt/gezeigt die ihn zu dem werden lies was er ist.
Der Ansatz hat mir gut gefallen.

Verständlich ist aber dass man auch sauer reagieren kann weil man in einem Halloween Film Michael und nicht Corey sehen möchte.

Es geht sogar so weit dass die Beiden mehr oder weniger zusammenarbeiten.
Das hätte jetzt nicht zwingend sein müssen….

Aber das Ende fand ich sehr sehr gut.
Ein richtig endgültiges Ende. Der Kampf zwischen Laurie und Michael ist schön kurz, länger hätte es nicht dauern dürfen sonst wärs albern geworden wenn man bedenkt wie alt Laurie ist.
Als Michael tot ist wird er von der ganzen Stadt auf Händen getragen und auf einem Schrottplatz in den Schredder geworfen :)
deutlicher kann man ein Ende unterstreichen :)

Finale Szene zeigt noch die Maske auf dem Tisch in Lauries Arbeitszimmer….
Ob das heißt dass das „Böse“ jetzt auf sie übergesprungen ist oder sie nur als Mahnmal/Erinnerung dient, kann sich Jeder selbst ausmalen.

Man sieht dass der Film fast meilenweit an dem vorbeisaust was andere als klassischen Halloween Film bezeichnen. Aber auch wenn er der schwächste Teil der Trilogie ist, hat er mir aufgrund des Ansatzes auch irgendwie gut gefallen.


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