Thema:
Sehr uneinheitlich *SPOILER! SPOILER! SPOILER!* flat
Autor: Froschi
Datum:12.10.22 13:26
Antwort auf:Thor: Love & Thunder [Film] von Fred LaBosch

Habe ihn gestern zum zweiten Mal gesehen, und bin immer noch nicht sicher, ob ich ihn wirklich noch gut oder nur noch okay finde. "Ragnarok" war im Großen und Ganzen volle Kanne durchgeknallt, und hat das auch sichtlich umarmt - aber "Love & Thunder" mäandert pausenlos zwischen "hochgradig albern" und "Holy Shit, geht's noch düsterer?" hin und her! Auf der einen Seite gibt's pausenlos schreiende Riesenziegen, einen herumblödelnden Thor, einen lispelnden Zeus im Tütü, eifersüchtige Waffen und das hochgradig alberne Herumgenuschel von Korg, das mir schon in "Ragnarok" erheblich auf den Zeiger ging - auf der anderen Seite mal eben schmerzhaft ausgewalztes Krebs-Siechtum sowie direkt im Intro einen Kindstod, der mir auch beim zweiten Sehen noch komplett den Hals zugeschnürt hat. Es gab den ganzen Film über keine wirklich einheitliche Linie, sondern nur ständiges Schwanken zwischen den Extremen, teilweise von einer Szene zur anderen. Das war mir echt ein bisschen zuviel des Guten.

Auf der anderen Seite: Christian Bale war als God Butcher schlicht phänomenal! Meine Fresse, kann der Kerl angsteinflößend sein! Richtig krasse Rolle, und wahrlich meisterhaft gespielt. Er mag als Mensch anstrengend sein, aber meine Güte, er ist unverändert ein exzellenter Schauspieler. Plus: Die Schwarz-Weiß-Szenen im Shadow Realm waren ästhetisch wieder mal Mmmmmmmmmjam-Mjam-Mjam! Einfach nur wunderschön!

Trotzdem: Bin echt nicht sicher, ob ich unbedingt noch einen Thor-Film brauche. Zumindest keinen von Taika Waititi mehr. Sein zum Teil bodenlos tiefer Holzhammerhumor ist mir auf Dauer schlicht zu dämlich. Außerdem hätte ich auch gerne mal wieder einen Film, in dem mehr als nur ein Musikstück drin vorkommt.

5-6/10 bissige Schatten


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