| Staffel 1 durchgeschaut |  |
Da die erste Staffel von THE BEAR nur acht ca. halbstündige Episoden beinhaltet, habe ich die Serie letztens durchgeschaut, nachdem sie vielerorts sehr gelobt wurde. Dass Disney+ keine deutsche Synchro anbietet, ist auf jeden Fall ernüchternd, aber die Serie lebt wohl auch von ihrem hektisch-authentisches O-Ton-Flair; schlussendlich habe ich mit deutschen Untertiteln geschaut.
Ich weiß gar nicht, was genau ich erwartet hatte, vielleicht klassischeres Underdog-Drama oder im anderen Extrem mehr Comedy. THE BEAR ist beides und springt zu Beginn unerwarteterweise ohne Exposition direkt in die Handlung. Man muss also Hintergründe und Charaktere in der Action des Imbissbetriebs kennenlernen - vielleicht soll das auch die Hektik in einer Restaurantküche auf den Zuschauer übertragen.
Ein gegensätzliches und leicht überzeichnetes Figurenensemble, das sich für die gemeinsame Sache zusammenraufen muss, ist ja fast ein Selbstläufer, so auch hier. Familiendrama, persönliche Probleme, kleinere Machtkämpfe, Gekabbel und Gags, wirtschaftliche Engpässe, kleinkriminelle Verstrickungen - alles drin. Das wird fluffig präsentiert und inszeniert mit stetem Wechsel aus Ernst und Humor.
Wahrscheinlich soll die Serie auch eine Liebeserklärung an Chicago sein. Und an die aufrichtige Kochkunst, denn im recht heruntergekommenen Imbiss wird gefühlt alles täglich frisch zubereitet, es gibt irgendwie zu viele Angestellte (kein Wunder, dass es Finanzsorgen gibt, obwohl der Laden überlaufen ist, wenn auch von eher finanzschwachen Kunden, wie man später erfährt), die teils ungeduldig und immer aufopfernd für ihren Job brennen, um gerade so über die Runden zu kommen. Amerikanischer Arbeitsethos und Kollegen als Familie ().
Schlussendlich hat mich die Serie so gepackt, dass ich sie sehr schnell durchgezogen habe, aber ob ihres wechselhaften Tonfalls und der Themenfülle war ich auch etwas irritiert. Das Staffelende scheint positiv - vielleicht etwas too much () ...