Thema:
weiterer Franchise Killer (minimale Spoiler) flat
Autor: Knight
Datum:25.08.22 23:32
Antwort auf:Matrix 4: Resurrections von Knight

Und das, obwohl viele behaupten würden, dies sei spätestens mit Revolutions längst geschehen. Dabei hatte ich mich auf Resurrections bei seiner Ankündigung sehr gefreut, war doch die eine Hälfte der Wachowskis wieder mit von der Partie, genauso wie Keanu Reeves und Carrie-Anne Moss. Was sollte da schon schiefgehen. Dann kamen die Trailer. Und die haben meiner Vorfreude schon drastisch Wind aus den Segeln genommen. Optisch sah das wenig ansprechend aus und die Story schien mir kaum Sinn zu ergeben.
Das Gefühl hatte recht. Leider.

Die ersten dreissig Minuten von Resurrections machten auf mich den Eindruck einer Parodie. Zum einen wird der erste Teil recht aufdringlich zitiert und zum anderen ist der Abschnitt mit vollkommen unpassendem Metahumor durchzogen. Sowas gabs in der Trilogie nicht ansatzweise.
Dannach wird der Ton ernster und die Geschichte beginnt sich zu entspinnen. Das Problem dabei ist, dass einmal mehr beinahe alles, was in den Filmen zuvor passiert ist, hier ad absurdum geführt wird. Neos Opfer, Trinitys Opfer, Zions Opfer - alles für die Katz. Es gibt zwar jetzt auch freundliche Maschinen als Resultat vom Geschehen in Revolutions, grundsätzlich sind wir aber wieder beim Status von The Matrix angelangt. Es herrschen wieder Unterdrückung und Krieg.

Einmal mehr gibt es keinerlei Konsequenzen.

Geradezu schockierend schlecht sind die allgemeine Optik und die Spezialeffekte. Das wirkt wie aus einer billigen Streamingserie geklaut. Zur neuen Bullettime, die jetzt auch im Film so genannt wird, fehlen mir die Worte - brutal wie schlecht das ausschaut.
Dann kann doch aber sicher die Action was, schliesslich sitzt Lana Wachowski auf dem Regiestuhl. Nein, kann sie nicht. Dem Geballer fehlt die ballettartige Eleganz von früher und die Kämpfe sind amateurhaft inszeniert und schlecht gefilmt.
Zu keiner Sekunde glaubt man, dass hier ein Macher des Originals seine Hände im Spiel hat!

Nicht vergessen zu erwähnen möchte ich noch die halbgaren Neubesetzungen von Morpheus und Agent Smith. Funktionieren nicht und wirken komplett deplatziert.

The Matrix Ressurections hat ein paar interessante Ideen in Petto, scheitert aber komplett dabei, diese irgendwie spannend in eine mitreissende Geschichte einzubauen. Und am Ende bleibt nichts als eine weitere, komplett überflüssige Neuauflage einer Franchise von damals. Zwei Sterne sind gütig.

Zum Glück wird da wohl nichts Weiteres mehr kommen.


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