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Autor: | Blanko | ||
Datum: | 23.08.22 17:44 | ||
Antwort auf: | Re:Das liefert echt gut ab! von Maxiplus | ||
>Also die Thematik mit der weiblichen Thronfolgerin, die sich gegen alle Widerstände durchsetzt ist ja in der realen Geschichte mehrfach belegt. "Woke agenda" hin oder her, das ist für sich zumindest nicht unglaubwürdig und künstlich konstruiert. Absolut. Die starken weiblichen Figuren - auch und gerade im Konflikt mit männlichen Counterparts - kennt man ja aber auch aus GoT schon. Auch das war ja schon reichlich divers mit starken weiblichen, POC oder "specially gifted" Charakteren. >Der schwarze Dreadlock-Mann als angeheirateter Schwager des Königs erscheint mir auch noch im Rahmen plausibel. Wie gesagt: an einem schwarzen Darsteller stör ich mich überhaupt nicht - zumal Steve Toussaint eine geniale Besetzung zu sein scheint. Es geht mir viel mehr um... >Ist mein Eindruck falsch, daß zwischen der Prinzessin und der Tochter der Hand des Königs eine lesbische Romanze angedeutet wird? ...das "Gesamtpaket" das da in den ersten 15 Minuten präsentiert wird - und bei meiner Aufzählung hatte ich diese Romanze, die ich durchaus auch sehe, noch nicht mal mit erwähnt. >Mal sehen, wie weit sie es mit der Wokeness noch so treiben werden, aber bisher kann ich noch gut damit leben. "Spartacus" war ja damals auch völlig durchsetzt mit POC-Charakteren und Homosexualität und das hat für mich sogar erstaunlich gut funktioniert. Ja Spartakus war klasse. Aber auch da passte das halt auch zusammen: Homoerotik war in der Antike nicht verpönt - und dunkelhäutige Sklaven -> Gladiatoren machen da auch Sinn. Es gibt halt Settings, da passt eine große Diversität super, z.B. im SciFi-Bereich (Star Trek is da ja schon sehr früh recht konsequent gewesen). Dann gibt es Settings, da kann es gut passen, bewegt sich aber auf einem schmalen Grat zum Aufgesetzt wirken. GoT hat das super hinbekommen: Leute aus dem Norden waren eher blass, die aus Dorne oder Essos gerne mal dunkelhäutiger. Innerhalb der Welt vermischt es sich zum Teil, aber nicht unglaubwürdig. Behinderungen, queere Neigungen etc. wurden breit eingestreut aber nicht "in your face" montiert. House of the Dragon mäandert da für mich nach der ersten Folge noch an der Grenze zum Aufgesetzten. Und besonders kritisch sehe ich (noch! Werde mich natürlich selbst überzeugen ob berechtigt oder nicht) das was man bisher zu Rings of Power gesehen hat. Dunkelhäutige Zwerge sind halt schwer herzuleiten, zumal in der Welt von Tolkien mit dem Silmarillion viel Literatur zur Geschichte der Völker existiert - und auch ganz rational ein Volk, das v.a. unter Tage lebt, halt wenig naheliegend dunkle Haut entwickelt. Und da es halt bereits seit Jahrzehnten diverse Darstellungen/Zeichnungen zu Zwergen in Fantasywelten gibt, in denen afair nie dunkelhäutige vorkommen, wirkt es nun halt mindestens mal etwas "überraschend". Beim dunklen Elben scheint es da tatsächlich eine in der Welt stimmige Erklärung zu geben, insofern passt das dann auch wieder. Eine starke Frau als zentrale Figur kann die Welt gut vertragen - es gab sie ja offensichtlich im HdR schon immer, aber bislang eben nur als Nebenfiguren, wenn auch wichtige (Galadriel, Arwen, Eowyn). Was für mich dann endgültig nicht mehr so funktioniert ist sowas wie Bridgerton mit dunkelhäutigen englischen Adeligen. Sei's drum: House of the Dragon liefert insgesamt erstmal gut ab und ich hab keinen Woke-Cringe. Im Laufe der Folge hat sich das dann auch alles etwas verlaufen, fand nur die ersten 15-20 Minuten recht hart an der Grenze. Freu mich auf die nächsten Folgen um dann wie Du schreibst mal zu sehen ob/wie weit sie das Woke-Rad noch drehen. |
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