Thema:
Staffel 1 Fazit: Wird leider langweilig flat
Autor: HomiSite
Datum:11.08.22 21:17
Antwort auf:[Netflix] SANDMAN (Yap, das von Neil Gaiman!) von Karotte

Vorab: Ich kenne die THE SANDMAN-Comics von Neil Gaiman nicht (außer das anverwandte Stand-alone-Bändchen DEATH - THE HIGH COST OF LIVING), kannte aber deren sehr guten Ruf. Woher dieser genau rührt, habe ich aber nie recherchiert. Ich hatte also keine Fan-Vorstellungen, aber auch nicht die Erwartung, eine Offenbarung in welcher Hinsicht auch immer zu erleben.

Der Auftakt hat mir gut gefallen, denn natürlich haben es Geschichten leicht, wenn es erst einmal eine neue Welt zu etablieren gilt. Tom Sturridge überzeugt als titelgebender Hauptdarsteller in seiner distanziert-beherrschten Art und überhaupt ist die Serie handwerklich kompetent umgesetzt mit überwiegend famosen Spezialeffekten. Nach ein paar durchaus surrealen Visuals wird aber deutlich, dass die Träume und Traumwelten in SANDMAN meist leider realistisch sind und damit per se eher öde!

Die Quest nach Morpheus' verlorenen Gegenständen funktioniert aber erst einmal (auch wenn ich nur bedingt verstanden habe, wozu es diese überhaupt gibt), ist dann aber wie hier im Thread auch schon irgendwo kritisiert plötzlich zuende mit Folge 5 von 10 Episoden. Und besagte fünfte Folge fand ich gerade nicht so überzeugend, weil Motiv (Kammerspiel) und Plot () ziemlich bekannt sind.

Tatsächlich gefiel mir dann Folge 6 am besten, obwohl es eine klare FüllerZwischenepisode war, aber ich mochte die bittersüße Leichtigkeit ().

Tja, und dann ging es zum zweiten Handlungsstrang, nur sehr lose mit dem bisherigen Geschehen verbunden, der dann leider zunehmend dahinplätscherte und mich nie packen konnte. Die neu eingeführten Figuren blieben für mich eher blass und uninteressant und dann war es ohne Knall vorbei. ()

Alles wirkte wie ein großer Auftakt zum kommenden Geschehnissen, was sicherlich auch so ist, aber bisher sind die unsterblichen - immer problematisch - "Ewigen" noch zu farblos () und die menschlichen Protagonisten auch ().

Jetzt ist die Frage, ob dass tatsächlich daran liegt, dass hier die Comics zu vorlagengetreu adaptiert wurden, wie shertok unten (s. ) meinte:

>die umsetzung ist aus meiner sicht zu vorlagetreu. [...] es fehlt der rote faden, die emotionale investition des zuschauers, man wird nicht mitgerissen. die serie wird langweilig und wirkt chaotisch, obwohl eigentlich alles stimmt wenn man einzelne szenen schaut. Bryan Fuller hat das verstanden, daher war American Gods Staffel 1 (auch eine gaiman vorlage) imo sehr stark.

Dem letzten Satz zu AMERICAN GODS kann ich nicht zustimmen, denn das war Style over Substance (hatte aber visuell mehr zu bieten als SANDMAN)! :-P Der Rest passt aber, soweit ich das beurteilen kann.

Oder liegt es auch daran, dass der Comic bzw. die frühen Ausgaben 30 Jahre (!) nach Erscheinen inhaltlich nichts ungewöhnliches mehr sind ...?


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