Thema:
First Kill [Teen-Vampir(jäger)-Serie] flat
Autor: HomiSite
Datum:03.08.22 20:08

Eine Teenagerserie mit etwas Adoleszenz-Nightmare und noch weniger Horror - 8 Folgen in Staffel 1, Anfang August schon wieder abgesetzt; offizielle Synopsis von Netflix:

>Das mit dem Verlieben ist so eine Sache für Juliette [Sarah Catherine Hook] und Calliope [Imani Lewis]: Die eine ist Vampirin, die andere eine Vampirjägerin - und beide sind für ihr erstes Opfer bereit.

Diese Prämisse ist so dumm wie kongenial und spielt natürlich die klischeehafte Klaviatur der ganzen Young-Adult-Serien, die man bei Netflix kaum noch auseinanderhalten kann. Aber zum einen mag ich solche klar angelegten Konflikten und wenig überraschende Eskalationen, zum anderen ist FIRST KILL herrlich trashig! Wie bei jedem guten Schrott wird alles aber weitestgehend bierernst präsentiert und kann hierbei auch auf gute Schauspieler/-innen bauen (im Gegensatz zu RESIDENT EVIL).

Natürlich wird das alles durchschaubar aufgezogen: Sarah Catherine Hook ist wirklich die Unschuld vom Lande, die dann mit der taffen Imani Lewis wild herumknutscht. Ihre jeweiligen Mütter sind vollbusige MILFs (u.a. Elizabeth Mitchell), der Vampirjäger-Vater hat eine krasse Visage (Jason R. Moore), während Blutsauger-Papa (Will Swenson) irgendwie eine Mischung aus Jonathan Rhys Meyers und Frank Grillo ist. Und fast alle weiblichen Nebenfiguren sind irreale Botox-Opfer! Zum leblosen Äußeren passen auch die Anwesen, in denen die beiden verfeindeten Familien leben (wie fallen Vampirjäger nicht auf? Indem sie als schwarze Familie eine kubistische Villa beziehen).

Ganz früh wird recht überraschend eingeführt, dass es nicht nur Vampire gibt, sondern diverse andere Monster, die teils umgedeutet werden (z.B.: ), aber kaum eine Rolle spielen. Wahrscheinlich, weil die CGI-Effekte zu teuer waren, aber trotzdem fast durchgehend mies aussehen. Und gegen Halbzeit der Serie habe ich erst kapiert, dass die Existenz von Ungeheuern der breiten Bevölkerung bekannt ist - als nämlich "Monsteralarm" an der Schule ausgelöst wird!? Die gesichtsgestrafften Vorstadtmütter sind mit der Performance der Polizei beim Bekämpfen der Kreaturen dann nicht zufrieden und gründen "M.A.A.M.", Mothers Against All Monsters ...

Neben den schlechten Spezialeffekten sieht die ganze Serie oft wie eine HD-Daily-Soap aus mit einigen unfassbar altbackenden visuellen Kniffen. Eine Pornoparodie der Serie sähe genauso aus und könnte die gleichen Darsteller/-innen auffahren. :-D Und alles wird von einem Popsong-Overkill übertönt, die an sich teils nicht schlecht sind, aber textlich dümmlich das Geschehen aufgreifen/kommentieren. Brutal ist die Serie nicht - außer einem einzigen Splattereffekt ().

Und die bizarrste Szene von FIRST KILL:

Fazit: Ich hatte Spaß, aber den hatte ich ja auch insgesamt mit RESIDENT EVIL. :-) FIRST KILL ist gerne dümmlich platt oder unfassbar billig, die Figuren und die Dramaturgie sind voller Klischees, aber es funktioniert halt meistens. Wer ein Faible für Genre-Edeltrash mit Teenager-Drama hat, sollte durchaus einen Blick riskieren. Abgeschlossen ist die Serie durch die Absetzung natürlich nicht, aber ist ja auch fast egal. :-)

Anschauen: [https://www.werstreamt.es/serie/details/2477977/first-kill/] bzw. [https://www.netflix.com/de/title/81213653]

[https://i.postimg.cc/52dqfbxs/FIrst-Kill.jpg]


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