Thema:
ターン Turn (Japan 2001) flat
Autor: KikjaR
Datum:02.07.22 19:48
Antwort auf:Filme / Serien aus Ostasien - China, HK, Japan, Korea von chifan

Die 27jährige Maki Mori könnte man hierzulande als Mauerblümchen bezeichnen. Sie lebt noch im Haus ihrer Mutter, die Lehrerin an einer nahegelegenen Grundschule ist. Dank ihrer liebevollen Zuwendung kann Maki sich so ganz auf ihre künstlerische Handwerksbegabung konzentrieren, die sie mit ihrem verstorbenen Vater gemeinsam hat. Sie fertig mittels Kupferplatten kunstvolle Drucke an; Mezzotinto genannt, die sie in einem Atelier zum Verkauf in Kommission anbietet.
Als sie sich mit dem Auto auf dem Weg macht um Materialen für ihre Kunstarbeit zu kaufen, hat sie einen folgenschweren Unfall.
Plötzlich wacht sie wenige Stunden vorher in ihrem Haus auf als wäre nichts passiert. Aber ausser sie scheint niemand mehr auf der Welt zu existieren. Etwas ungläubig und irritiert durchstreift sie die menschenleeren Straßen und Gebäude Setagayas/Tokyo. Auch am nächsten Tag wacht sie wieder Stunden vor dem Unfall auf ohne das jemand zu sehen ist. Sie akzeptiert schnell ihre neue Lebensrealität und so vergehen die Tage und Monate für sie, wo sie diesem Zeiträtsel nicht auf den Grund kommt.

Der Film ist so eine Art „Groundhog Day“ mit japanischen Einflüssen, wo der Charakter aber nicht wie im Vorbild die Grenzen des Zeitmysteriums exzessiv erkundet, sondern mit stoischer Gelassenheit das Geschehen zu akzeptieren und sich damit zu arrangieren versucht. Aber das ist auch ganz dem netten sympathischen Charakter von Maki geschuldet, die trotz der Abwesenheit von Kassierer*innen im Kombini ihre Einkäufe jedesmal an der Kasse bezahlt oder an einer Ampel erst bei Grün losgeht.
Es steckt natürlich etwas mehr hinter diesem vermeintlichen Zeitreiseloop, der im Laufe des Films angenehm entschlüsselt wird. Auch gibt es eine süßliche Liebesgeschichte, die in einer wundervollen Sequenz gipfelt, die thematisch so ähnlich auch im Anime „Your Name“ vorkommt.
Generell hat der Film ein paar sehr zauberhafte Momente, wie die leeren Straßen vom Tokioter Bezirk Setagaya, die seltsam ruhig und friedlich wirken.
Die Entwicklung der Geschichte zum Ende hin find ich nicht ganz so gelungen, aber letztlich ist es doch ein schöner und ungewöhnlich poetisch erzählter Film mit einer zurückhaltenden aber tollen Hauptdarstellerin.
3,5/5

[https://asianwiki.com/images/f/fa/Turn_%282001-Japan%29.jpg]

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