Thema:
ボクたちはみんな大人になれなかったWe Couldn’t Become Adults(Japan 2021) flat
Autor: KikjaR
Datum:23.05.22 13:38
Antwort auf:Filme / Serien aus Ostasien - China, HK, Japan, Korea von chifan

Eigentlich kann und mag ich zum Inhalt des Films wenig schreiben, da sich vieles erst im Laufe der Zeit ergibt und somit ein Spoiler wäre, der den emotionalen Impact beim Schauen vielleicht schmälern könnte. Ausgangspunkt, aber nicht szenischer Start- und Endpunkt, denn der kommt übergreifend davor, ist die Abschiedsfeier einer japanischen TV-Show, welche für die Mitarbeiter in einem Hotelsaal veranstaltet wird.
Der Mittvierziger Makoto hat als Verantwortlicher die Grafiken und Layouts für die Show mitproduziert.
Man spürt, dass er sich nicht besonders wohl auf dieser Party, oder wie er es nennt Beerdigung, fühlt.
Der Abend endet für ihn mit einer dort gemachten Bekanntschaft in seinem Apartment. Eine plötzliche Freundschaftsanfrage über Facebook, lässt ihn die vergangenen 25 Jahre bis zu einer Begegnung in 1995 zurückblicken.

So eine knappe halbe Stunde hab ich gebraucht, um mich auf die Charaktere und die doch ungewöhnliche Inszenierung einzugrooven. Denn die Geschichte wird immer mehr ein Stück in die Vergangenheit gedreht, sodass es zuerst schwer fällt, die Beziehungen der Charaktere zu verstehen. Aber nach und nach bekommt man ein umfangreicheres Bild davon und wird somit ohne es zu merken in die Gefühls-und Gedankenwelt von Makoto hineingezogen. Hilfreich war es, dass der Film immer nah am Hauptcharakter bleibt, sodass man sich in der rückwärtsgerichten Erzählung kaum verlaufen kann.
Was ich sehr mochte an diesem Slice of Life Drama war die Authentizität der Figuren. Gerade so die Nebenfiguren agieren glaubhaft dahingehend, dass sie dank ihrer Anwesenheit und Wirken eben einen größeren Einfluss auf Makoto haben, den dieser sich erst in der Rückschau bewusst wird.
Da entstehen dann einige schöne Momente im Film, die mit Situationen in einer zukünftigen Szene aufgebaut werden, aber erst durch eine Geste und Bemerkung in der Vergangenheit das nötige Gewicht bekommen.
Toll ist auch das gelegentlich zauberhaft gezeigte nächtliche/frühmorgendliche Tokio im Jahre 2020, das zumeist menschenleer wirkt und so scheinbar Makotos Gefühlswelt wiederspiegelt. Da bekommt der Film aufgrund der damaligen Pandamie so eine aktuelle Relevanz, die dem Film imo noch eine weitere Ebene verleiht.
In dem Film steckte jedenfalls viel Persönliches, dass ich so selbst nachvollziehen und mitfühlen konnte.
4/5

[https://youtu.be/kURXuX5b7K4]
[https://asianwiki.com/images/a/ae/We_Couldnt_Become_Adults.jpg]

5•[111]


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