Thema:
Until the Break Dawn ツナグ (Japan 2012) [JFF] flat
Autor: KikjaR
Datum:18.02.22 20:35
Antwort auf:Filme / Serien aus Ostasien - China, HK, Japan, Korea von chifan

[https://jff.jpf.go.jp/watch/jffonline2022/film-lineup/118687-2/]

Der Hochschüler Ayumi lebt nach dem frühen Tod seiner Eltern zusammen mit seiner Großmutter Aiko unter einem Dach. Die Großmutter selbst ist ein Medium, das eine Verbindung zu den Verstorbenen herstellen kann, während Ayumi sich um den Kontakt zwischen den Verstorbenen und Jenen, die diese treffen möchte, kümmert. Irgendwann, so will es die Familiengeschichte, wird er selbst die Fähigkeit der Großmutter übernehmen, um ein Medium zu werden. Doch bis dahin lehren ihn die Treffen mit den Menschen und den Toten etwas über seine eigene Vergangenheit und den Wunsch der Beteiligten danach, in diesen Treffen etwas zu finden, dass man sich selbst nicht bewusst bzw. im Inneren verborgen war.

Der Film ist so eine sanft romantisierende Geistergeschichte(ähnlich wie „Be With You“, „Journey to the Shore“), die mit ihrer Darstellung so ein wenig über der Wirklichkeit schwebt, obwohl die Figuren allesamt in der Realität behaftet sind. Gezeigt werden drei Episoden, die lose ineinander verknüpft sind und wo die Personen nach Schicksalschlägen in den Treffen mit den Verstorbenen nach Erkenntnis und Erlösung suchen. Zusammengehalten wird das durch das Verhältnis von Ayumi und Aiko, und der rätselhaften Vergangenheit ihrer Familie, die natürlich etwas mit der besonderen Fähigkeit zu tun hat.
Ein großes Plus des Films ist es dabei, dass er es mit seiner ruhigen und emotionalen Inszenierung schafft, eine Plausibiliät für die Geschichte zu kreieren, die imo nie bricht, sondern der man sich als Zuschauer nur allzu gerne hingibt. Ein großen Anteil daran haben die guten Schauspieler, die ihren Charakteren genau das Maß an Tiefe geben, die für die Episoden nötig ist, um als Zuschauer die Hintergründe zu begreifen. Allen voran Kirin Kiki als Großmutter, Tori Matsuzaka als ihr Enkel und Ai Hashimoto in Figur der sich schuldig fühlenden Schülerin Arashi.
Mir hat das ausgesprochen gut gefallen, weil bei den verschiedenen Episoden viel Wahres zu Tage gefördert wird, dass man nur allzu gerne übernehmen möchte, wenn ein geliebter Mensch unvermittelt stirbt oder aus dem Leben verschwindet. Zwar wird‘s auch mal arg klebrig süß in der Inszenierung, aber da konnte ich aufgrund der anderen Stärken des Films locker drüber hinweg sehen. Gerade der war dann nochmal das Tüpfelchen obendrauf, der mir das Gefühl gab, ein sehr gutes Drama gesehen zu haben.
4/5

[https://youtu.be/LNCnYDlrwRo]
[https://asianwiki.com/images/c/cb/Tsunagu-p1.jpg]


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