| Hier sind meine 4 Erkenntnisse: |  |
Mir hat er ganz gut gefallen, ein typischer Emmerich minus Esprit und Sinn für brachiale Zerstörung made in Germany. Kommt bei weitem nicht an seine besten Werke ran, er hat aber schon deutlich miesere Werke abgeliefert. Ich mag seine Filme einfach. 5/10. Moonfall hat mir aber einige interessante Dinge ins Gedächtnis gerufen:
1) Roland Emmerich hat seine Seele an die Chinesen verkauft
Wenn man nicht bereits am Anfang gut aufpasst, könnte man fälschlicherweise von der typischen Anbiederung an den asiatischen Markt ausgehen. Aber nein. Hab gleich bei den production credits ein wichtiges Wort gespottet, das mir einerseits ein Augenrollen bescherte, andererseits aber schonend auf ein paar paar dumme Szenen vorbereitete: Tencent. Die Pfeifen, die Fight Club nach über 20 Jahre zensierten. Wenig überraschend: Es gibt eine Szene, in der gesagt wird, dass China den Amis ihre neuste Technologie schenkt um die Welt zu retten. Und auch die einzige Rolle, die von einer Asiatin besetzt wird, hat überhaupt keine filmische Relevanz sondern dient offensichtlich nur der Bespaßung von Tencent. Oh, und natürlich um dem Sohn von Halle Berry Mandarin beizubringen (Screentime: 5 Sekunden). Was bringt es der Handlung? Nix. Wird nie wieder thematisiert. Aber natürlich ist sie - obwohl für die Handlung irrelevant - stets heldenhaft und tadellos. Es ist ein Ärgernis.
2) Emmerich hat kein Geld mehr
Außerdem: Bis auf bitteres product placement… Kaspersky, kotz… scheint es kaum mehr Leute zu geben, die Emmerich Kohle für seine Filme geben. Und das sieht man deutlich. Moonfall zeigt auch deutlich, dass in Hollywood der Tod des Handwerks nicht aufzuhalten ist. In Independence Day wurden noch akribisch erarbeitete Miniaturen erstellt und mit digitalen Tricks aufgepeppt, heute ist halt alles Greenscreen und computergeneriert. Und auch das sieht man.
3) Ich bin ein Star, holt mich hier raus!
Früher hatte Emmerich Dennis Quaid und Will Smith, heute irgendeinen Typen von der Straße Marke Z-Promi, halb Saul Goodman, halb Chris Pratt. Und natürlich Halle Berry, die ihre schauspielerisch besten Jahre auch schon lange hinter sich hat. Früher spielte Jake Gyllenhaal den Sohn, heute irgendein Lappen. Und Donald Sutherland. Lol.
4) Pacing - was ist das und wozu brauche ich das?
Früher konnte Emmerich Pathos und Bumms wie kein Zweiter. Die Rede von Bill Pullman in ID ist auch heute noch grandios. Das hat gesessen, das hatte eine Exposition, das hat einen fürs Finale so richtig heiß gemacht. In Moonfall? Zeitsprünge, die mich manchmsl kopfschüttelnd zurückließen hier, und offensichtlich fehlende Szenen dort - bei der langen Laufzeit musste Emmerich wohl Kompromisse eingehen. Ein schlechter Deal. Deswegen wirkt der Film oft unrund und erschwert es mir, mich zu connecten und Moonfall als guilty pleasure zu genießen. Wird gegen Ende hin besser, vor allem wenn der geile und absurde Scheiß kommt :-)
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