Thema:
Re:Das ist doch gar kein Streamin exklusives Problem flat
Autor: token
Datum:08.02.22 16:26
Antwort auf:Das ist doch gar kein Streamin exklusives Problem von magus

>Das war schon immer so mit Serien und allgemein TV Produktionen.
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>Wo ist meine Abschlussstaffel Flash Forward, V oder Firefly?
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>Der Markt ist nun mal so gestrickt, dass die Produktion sich nur lohnt, wenn sie den gewünschten Umsatz herbeiführen. Das war schon immer so und ist leider ein Bestandteil der Branche. Ich verstehe also nicht, wie man im glauben sein kann, dass das mit Streamingdiensten anders/besser sein sollte.
>

Cable und Streaming haben unterschiedliche Spielregeln. Streaming hat einen stets verfügbaren Contentkatalog, die Eigenproduktion gehört dir für immer. Eine unabgeschlossene Serie wird mit dem Cancel perspektivisch quasi wertlos, mit einer Abschlussstaffel hast du eine letzte Investition die die bisherigen Kosten in ein Endprodukt abschließt, das sich über die Zeit wieder amortisieren kann und einen dauerhaften Anreiz für Neukunden bildet.
Entsprechend fand ich die Cancel-Wut von Netflix bei Kritikerlieblingen nicht nur persönlich scheiße, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht unvernünftig.

>Ich liebe zum Beispiel the OA und bin sehr enttäuscht, dass es keine weitere Staffel gibt. Die Serie kennt nur halt einfach keine Sau außer ein paar Nerds. Da gab es bei der Absetzung aber auch keine Millionen von Fans die Mars Riegel an die Produktion geschickt haben um zu zeigen wie wichtig ihnen die Serie ist.

Gäbe es diese supervielen Fans, hätte man ja nicht gecancelt. Dennoch hatte OA einen fucking hohen Kritiker- und Publikumsschnitt. Glow ja auch. Das sind nachhaltige Prestigeobjekte und nichts auf das man eine reine Viewer-Formel feuert.
Und es ist auch keine Strategie die irgendwie komplett verrückt ist und die niemand so praktizieren würde, dass man unerfolgreichen Stuff der eigentlich für einen größeren Zeitraum geplant war abbricht, aber dennoch abschließt, ist keine Kuriosität. Und gerade für Inhaber von Contentkatalogen auch sinnvoll.
Aber klar, +100 Mio. für ein Filmchen rausballern das eine Plattformbindungszeit von 120 Minuten hat und dann auf immer in der Versenkung verschwindet ist natürlich sinnvoller, als eine Serie mit schon zwei Staffeln und einer Plattformbindungszeit im zweistelligen Stundenbereich abzuschließen, statt die bislang getätigten Invests zu zerstören und seine Abokundschaft die das gekuckt hat abzufucken.


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