Thema:
Erste Folge, die mir weitgehend gefiel (Spoiler) flat
Autor: HomiSite
Datum:11.12.21 13:12
Antwort auf:Folge 6: Die Flamme von Tar Valon von harukathor

>Trotz oder gerade wegen ihrer Moiraine-Fokussierung fand ich die Episode recht gut, auch wenn die Serie weiter inszenatorische Schwächen hat.

Inszenatorisch wirkt DAS RAD DER ZEIT in der Tat oft ziemlich altbacken. Mit den Spezialeffekten und dem oft "naturalistischen" Look kann ich leben, aber die Sets kommen zwiegespalten bei mir an: Durchaus interessantes bis ungewähnliches Design, aber manchmal leicht wie Pappmaché aussehend. Und irgendwie ist alles klein und eng wie z.B. der Thronsaal (okay, der ist dafür hoch).

Inhaltlich fand ich die Episode recht überzeugend, weil Palastintrigen einfach immer gehen! Diese Machtspiele, Doppeldeutungen und Halbwahrheiten (und Brüste) machen schon Spaß und wurden gut von den Darstellerinnen herübergebracht (einige kurze Blicke und Mimiken!). Subtil ist dabei jedoch fast nix (z.B. diese Schwurstabszene - oder was hatte dich daran genau gestört?), aber okay.

Die Episode hätte wahrscheinlich fast genauso funktioniert, wenn es davor nur die Folge mit dem falsche Drachen gegeben hätte - fast nicht gerade für die jungen Helden spricht. Irgendwie wirkt deren Flucht aus den Zwei Flüssen und ihre anschließenden Abenteuer nun entkoppelt und gewachsen sind sie auch kaum daran, außer dass hier und da Magie erwachte.

Mat war also tatsächlich (hauptsächlich) von diesem bösen Dolch besessen - über diese schwarze Macht dahinter hat man trotzdem noch nix erfahren. Und bleibt nun zurück, auch wenn es wie ein passendes Rausschreiben des plötzlich ausgestiegenen Schauspielers wirkt, wie du schriebst.

>Zumindest ich merke zudem deutlich, dass eigentlich mehr Szenen geplant gewesen sein müssen, die bei der Einstampfung von 10 auf 8 Episoden verloren gingen.

Rückblickend habe ich den Eindruck, dass die Serie öfters Szenen/Begegnungen groß aufmacht, woraus dann aber nicht viel wird und die Zeit beinahe verschwendet wirkt (z.B. auch der Handlungsbogen um den Beschützer [den Darsteller mochte ich schon in VIKINGS) der getöteten Aes Sedai, der schließlich Selbstmord begeht. Du hattest ja mal gemeint, dass vieles später wichtig wird (z.B. das fahrende Volk), trotzdem hat es so für mich das Gefühl eine Reise untergraben, besonders mit den Offscreen-Zeitsprüngen. Vielleicht hatte ich nicht richtig aufgepasst, aber hatte sich der Gaukler nicht beinahe kommentarlos zwischen (!) Folge 4 und 5 (?) verabschiedet?!

Und ähnlich rumpelig endet dann auch 1.06: Plötzlich ist "Sauron" im Fokus, es muss gaaanz schnell gehen, die wiedervereinte Gruppe plus reingepushten Oger Ogier reitet zum Warptor mittem im Nirgendwo (warum da?!), nimmt keinerlei Ausrüstung aus den Pferdetaschen mit und steht dann direkt im Dungeon des Dunklen Königs?!?

Noch ein paar Details/Fragen:

Befindet sich die Serie eigentlich immer noch im allerersten Buch?

Die Machtverhältnisse in der Welt sind mir weiterhin unklar. Die Aes Sedai (auch wenn wohl geschwächt) wirken wie die übergeordnete Instanz, trotzdem gurkt da diese Inquisition frei herum.

Überraschend, aber nicht störend, fand ich die Liebesbeziehung zwischen der Obermagierin und Moiraine, zumal in der letzten Folge dieses Wandbild in ihrem Gemach schon im Fokus war und der Zuschauer sich wunderte, was das überhaupt ist - da hatte Moiraine wohl sehnsüchtig auf die Ankunft der Amyrlin (jetzt doch mal gegooglet) gewartet. Völlig überflüssig fand ich den Anfang mit der Kindheit der Amyrlin.

Gut fand ich, dass Moiraine im Machtgehege des Hofs überhaupt nicht unangefochten ist, also nicht nur sie ihre Spione hat, sondern eben auch die anderen Orden. Aber warum beharrte sie darauf, nix über ihre Reise/Ergebnisse sagen zu können?

Ich hab im Detail nicht darauf geachtet, aber Moiraine hat ja den getrennten Gruppenmitgliedern quasi gesagt, sie wisse noch nix von den anderen. Ich glaube, sie hat es aber so formuliert, dass die Aussagen keine Lügen waren, denn die Aes Sedai lügen ja nicht.

Den Folgentitel "Die Flamme von Tar Valon" hab ich verpeilt.


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