Thema:
Re:Durch. imo sensationell, bestes TV Erlebnis des Jahres flat
Autor: suicuique
Datum:29.11.21 09:52
Antwort auf:Re:Durch. imo sensationell, bestes TV Erlebnis des Jahres von G'Kyl

*SPOILER*
über die Charakterentwicklungen in der gesamten Staffel voraus!
Falls also jemand mitlesen will der die Serie noch nicht zu Ende geschaut hat.
Ihr wurdet gewarnt!!!1









>>Gerade im Finale hat VI ihre Schwester, zu der sie erstaunlicherweise immer noch Zugang hatte, verloren weil Sie diese dauernd Powder genannt hat. Und nicht Jinx.
>
>Ich glaube nicht, dass es daran lag. Wenn überhaupt, dann hat sie Powder dadurch überhaupt noch irgendwie erreicht.


Habe ich komplett anders interpretiert. Dass Jinx immer noch ihre Schwester vermisst und über das Trauma der Trennung nicht weggekommen ist sieht man an vielen Details bevor sie sich überhaupt wieder sehen: die Reaktion beim Überfall auf den Zeppelin, ihre Zerissenheit als sie davon erfährt dass VI wieder da ist bzw. als sie davon noch nichts weiss(großartige Szene übrigens [https://www.youtube.com/watch?v=_QOSzr4vk-Y]), die Fackel die sie immer noch hat etc.
Das sind alles Hinweise dass VI sie noch erreichen könnte bevor sie sich überhaupt sehen.

>Dass die sich dann plötzlich endgültig von ihrer Schwester trennt, hat für mein Verständnis eher damit zu tun, dass sich die beiden in ihrem Tun und Denken komplett voneinander entfernt haben ("you've changed too")...

Jinx realisiert im Finale dass die Schwester die sie kannte und die sie verloren hat, ein Relikt vergangener Tage ist die sie nicht mehr zurückholen kann; der finale Monolog lässt doch eigentlich keine Frage offen: "I thought maybe you could love me like you used too. Even though I'm different. But you've changed too. So, here's to the new us.". Und dann kommt die abschließende endgültige Zäsur.

Die Weigerung von VI sie bei ihrem aktuellen Namen zu nennen wird da eine nicht vernachlässigbare Rolle gespielt haben. Und eben die Tatsache dass Silco, der alte Hund, zum Abschied genau die Worte findet die sie schon immer ... eigentlich von ihrer Schwester ... hören wollte.

>... auch wenn das leider überhaupt keinen Sinn ergibt, aber das wäre eine andere Diskussion, zu der ich heute Mittag schon mal viel geschrieben und den Post dann durch einen einzigen falschen Klick verloren hab. ;)

Arghh. Kenne ich leider nur zu gut. Demjenigen, der den Inhalt in Textboxen sicher macht vor fetten Fingern, ist der Nobelpreis so gut wie sicher.
Ich fühle mit Dir :(

>
>>Ganz im Gegensatz zu Silco; überhaupt der char der zum Ende hin am facettenreichsten war.
>
>Grundsätzlich schon. Ich hätte allerdings gerne mehr als ein paar Stichpunkte über seine Motive erfahren und vor allem gerne gesehen, wie er zur Vaterfigur für Jinx wird. Gerade diese Entwicklung hätte ich interessant gefunden, doch das wurde alles nicht mal wirklich angerissen.


Naja, "es wurde nicht mal angerissen" ist ein Vorwurf den ich in dem Kontext etwas gedankenlos finde. Das ist gerade der Inhalt vom Zeitsprung den sich jeder Zuschauer selbst ausmalen kann.
Die Szenen zwischen Silco und Jinx sind dermaßen offensichtlich auf die bekannten Probleme zwischen Eltern und heranwachsenden rebellierenden Jugendlichen angelehnt dass es nicht viel Fantasie erfordert anzunehmen dass er eine echte tiefe Bindung zu ihr aufgebaut hat. Ist es jetzt so wichtig zu zeigen, ob er das nun mit einem Zoobesuch oder einem gemeinsamen Überfall geschafft hat? (mal ganz davon ab dass das ne rhetorische Frage ist ;)

>>Gab leider aber auch ziemliche Ausfälle: wie zb Jayce (sic?).
>
>Ihn mochte ich in der Hinsicht sogar am meisten. :) Seine Entwicklung vom naiven, engagierten Wissenschaftler zum in verschiedene Interessen verstrickten Politiker war die einzige, die überhaupt halbwegs ausführlich stattgefunden hat und für sich genommen plausibel ist. Warum siehst du ihn denn als Ausfall an?


Weil ich diese Art Char wohl ganz allgemein nicht mag ;)
Empfand ich als zu glatt. Da haben wir jemanden der sich für einen White Knight (literally!) hält und so verhalten will, mit unüberlegten halbgaren Aktionen und seiner Naivität aber mehr Unheil anrichtet als so mancher Villain in der Serie.
Ich fand ihn rundherum einen langweiligen Char, bei dem auch die Mimik im Gegensatz zu praktisch allen anderen Hauptcharakteren weitestgehend blass blieb. Selbst in seinen Interaktionen mit seiner Mutter, dem Punkt der wirklich Ansätze für interessante Entwicklungen seines Charakters bieten würde, kommt ihm meist nur die Pose einer Statue zu. Durch und durch langweilig. Dieser Eindruck wird auch nicht durch die eine Theaterszene gerettet die die Wandlung vom Blauäugigen Philantropen zum pragmatischen Politiker im Zeitraffer durchexerziert. Nee. Ich fand, bei Jayce hat das Writing nicht gezündet.

gruß


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