Thema:
Leider arg durchwachsen! (Spoiler) flat
Autor: HomiSite
Datum:22.11.21 21:42
Antwort auf:The Wheel of Time [Serie, Amazon] von Fred LaBosch

Ich bin leider nach den ersten drei Episoden nicht angetan. Der Auftakt war irgendwie gehetzt mit einer einer fast lachhaften Zusammenführung der Protagonisten plötzlich am Ende: "Ihr seid übrigens die Auserwählten - kommt mit mir". Folge 2 war die direkte Fortsetzung, aber die Trennung der Gruppe in dieser Totenstadt wirkte wie ein forcierter Fantasy-Filler. Danach sind die Gefährten in drei Gruppen komplett zerstreut und in Episode 3 passierte irgendwie kaum etwas außer viel Latschen durch die Natur.

Letztere gefällt mir ganz gut, da sie (mittlerweile?) in ausgewaschene Farben gezeigt wird, also keine märchenhaften Auenlandschaften. Die eher spärliche Musik scheint mir auch recht ungewöhnlich mit leichten Ethno-Chorälen oder so. Und mit den Kreatureffekten kann ich sehr gut leben (und ja, die Gore-Effekte haben mich auch überrascht).

Meine Hauptprobleme mit DAS RAD DER ZEIT (ich kenne die Romane nicht):

Bis jetzt finde ich beinahe alle Figuren langweilig und/oder nervig! Und der vermutliche Hauptdarsteller Josha Stradowski als Rand al'Thor erinnert mich an Hayden Christensens Anakin. :-D

Dass die Welt bisher noch nicht wirken konnte, ist nach drei Episoden noch geschenkt, zumal in Folge 3 schon ein wenig mehr im Kopf entstand.

Ärgerlicher sind die großen Gegenspieler! Ich dachte erst, die Romane hätten vielleicht auch zu Tolkiens Lebzeiten begonnen, so platt/ähnlich ist es mit einem ominösen dunklen Herrscher, seinen gesichtslosen "Ringgeistern" und der bestialischen Ork-, äh, Minotauren-, äh, Trolloc-Armee! Aber nix da, Robert Jordans erstes Buch erschien 1990! Und dann diese peinlichen Träume, wo Fake-Sauron mit leuchtenden CGI-Augen im Hintergrund steht ...

Ich fand es daher ziemlich cool, dass in Episode 3 wenigstens eine taffe menschliche Anhängerin des Bösen (deren Darstellerin Izuka Hoyle spielt in der ungleich weniger ambitionierten, aber bis jetzt deutlich unterhaltsamen Fantasy-Serie THE OUTPOST mit) auftrat und verschiedene Auslegungen des Schicksals bzw. des sich ewig drehenden Rads aufgeworfen wurden. Leider wird sie vom Streicher-Rittersporn-Cowboy (!) unrühmlich erledigt.

Naja, vielleicht ist das ja alles nur Auftaktgeplänkel und harukathor hat hier im Thread ja schon in Aussicht gestellt, dass Buch 1 das schwächste sei und es noch eine krasse Entwicklungen und Wendungen geben wird. Bis jetzt muss ich dafür jedoch viel zu lange Episoden ertragen mit nicht besonders sympathischen/interessanten Figuren. Ich hätte nach den ersten beiden Folgen beinahe abgebrochen, aber jetzt bleibe ich erst einmal dran, bis zumindest diese Weiße Festung erreicht wird oder sich andeutet, wohin die Reise grob geht.

PS: Diese Weißmäntel finde ich recht spannend, auch wenn ich deren Philosophie noch nicht ganz verstanden habe: Sie jagen inquisitorisch die Zauberinnnen, aber beim Zusammentreffen mit deren Heereszug empfehlen sie den Gefährten, eine Zauberin aufzusuchen? Und das Magiekonzept hat sich mir auch noch nicht ganz erschlossen, aber es wirkt schon recht interessant (erinnert zusammen mit der Organisation bis jetzt ganz leicht an THE WITCHER?).

PPS: In Folge 1 kam eine recht starke feministische Note durch (Zauberinnen). Kommt das aus den Büchern oder ist das die heute oft übliche Holzhammer-Diversität?

PPPS: Es wurde hier im Thread die THE SHANNARA CHRONICLES-Serie zum Vergleich herangezogen. Die war ja ziemlich trashig, aber dadurch unterhaltsamer - alleine durch "Crixus" (Manu Bennett) aus der legendären SPARTACUS-Serie. :-D


< antworten >