| Bin gerade bei Folge 4 der zweiten Staffel angekommen... |  |
... und kann die teils großartigen, euphorischen Kritiken nicht nachvollziehen. Ja, The Morning Show ist gefällig anzuschauen, flott geschrieben, hat teils echt gute Dialoge und auch sonst ist alles hochwertig gemacht. Die Rolle des "Cory" inklusive Schauspielleistung gehören mit zum Besten, das ich seit langer Zeit im TV gesehen habe. Mein absoluter Lieblingscharakter, herrlich. Wäre TMS also nicht gut, wäre ich natürlich schon längst ausgestiegen - d.h. The Morning Show macht auch vieles richtig und ist unterhaltsam. Stellenweise ist es dann aber auch manchmal ziemlich plump, seien es die Charakterdarstellung einiger Leute oder die offensichtliche Message, die es zu transportieren galt.
Unterm Strich werde ich die Serie wohl weiterschauen, aber speziell Aniston und Witherspoon bzw. deren Rollen gehen mir (im Gegensatz zur ersten Season!) mit ihrem Geschreie, Gezicke und Mimimimi zunehmend auf die Nerven. Der Nitpicker in mir hat übrigens auch einen Fußballfehler gefunden (Season 2): Aber das ist selbstverständlich nur ein Detail am Rande.
Ich habe es nicht bereut, in The Morning Show mal reinzuschauen. Ob ich Staffel 2 allerdings auch wirklich beende, weiß ich ehrlich gesagt noch nicht. Die erste Staffel hätte genügt. Leider ist mir die Serie dann doch ein bisschen zu sehr amerikanisches Betroffenheits-Selbstbeweihräucherungs-TV. Meine Gefühlslage springt ständig hin und her, manchmal stelle ich mir den Writer's Room vor und kann mir richtig ausmalen wie die da alle genüsslich drinsitzen und über ihre eigene Geilheit und kritische Verhandlung der MeToo-Problematik sinnieren. Und rolle dann mit den Augen.
Ach ja, warum ich Staffel 2 vielleicht nicht zu Ende schauen werde (abseits der oben erwähnten Rumzickerei): Es zeichnet sich bereits in Folge 1 ab, und wird in den nächsten 2-3 Folgen immer mehr thematisiert, dass... Danke aber nein danke, den Scheiß brauch ich sicherlich nicht in medial schön aufbereiteten Unterhaltungshappen.