| War cool. (dezente) SPOILER |  |
Ich bin nicht wirklich Bond-Fan und finde vor allem die paar Minuten, in denen ein über alle Gebühr karikierter Megaschurke sich selbst und seinen Plan zerlabert, ur langweilig. Charaktere neben Bond kommen außerdem wie gewohnt zu kurz, damit verbundene Handlungen ebenso - über dieses extrem komprimierte erzählerische Niveau kommt auch No Time to Die nicht hinaus. Aber das ist ja auch serientypisch und war zu erwarten.
Grundsätzlich wirkt dafür vieles sehr richtig. Die Art und Weise, mit der Bonds Mischung aus Lässigkeit und Ernst auf eine sehr persönliche Geschichte trifft, ist z.B. echt klasse. Mit dem Humor treffen sie ohnehin ins Schwarze, wobei ich vor allem die Drei-Wochen-Agentin klasse fand.
Großartig sind außerdem viele Actionszenen. Die sind nämlich mit einer angenehmen Ruhe (bzw. teilweise auch lange gar nicht oder zumindest scheinbar gar nicht) geschnitten und bringen einige ausgesprochen elegante Einstellungen mit direkt ins Geschehen gehaltener "Handkamera" zusammen. In Verbindung mit für Bond-Verhältnisse relativ bodenständigen Szenen hat das für mich jedenfalls super funktioniert.
Ach, und sogar die Musik geht in Ordnung, obwohl ich nun wirklich kein Fan von Zimmer bin. Den Titelsong mochte ich ja eh schon, also auch außerhalb des Films. Ihr doofen Hater. ;)
Gibt's eigentlich ne ausführliche Doku zu den Intros der Bond-Filme? Mich würde direkt mal interessieren, wer die jeweils gemacht hat, was die künstlerische Intention war, wie sie entstanden sind usw.
Zwei Sachen hab ich aber überhaupt nicht verstanden. Erstens: Wozu dieses "Bond Will Return" am Ende des Abspanns? Wer sitzt da wie ein Häufchen Elend im Sessel und fragt weinend, ob das jetzt der letzte Bond aller Zeiten war? Und falls es diese Leute nicht gibt: Wem bringt diese Ankündigung irgendwas?
Zweitens: Was ist das große Geheimnis, das Bond umbringen wird, wenn er es erfährt? Wenn da wenigstens irgendein Geheimnis gewesen wäre, aber da kam ja nicht mal was! Was soll der Quatsch?
Ach, ja! Ich fänd's gut, wenn sie Bond in Zukunft stärker als Serie konzipieren, denn das tut Charakter und Film imho gut. Längere Handlungsstränge finde ich jedenfalls deutlich interessanter als ständig ein neuer Irgendwasböser, der halt eh verschwindet, und ständig eine neue Liebschaft, die bald ebenso verschwindet. No Time to Die hat da durchaus gezeigt, dass so was in Serie viel besser funktionieren kann.