Thema:
Re:Optimale Sammlungsgröße / Anzahl relevanter Filme flat
Autor: JPS
Datum:25.05.21 16:11
Antwort auf:Re:Optimale Sammlungsgröße / Anzahl relevanter Filme von Smaug18

>Wer legt fest was gut und relevant ist?

Jeder für sich selbst. Außer irgendwelchen Klassikern die man sich holt um sie mal gesehen zu haben (und selbst das sind dann ja immer noch persönliche Gründe mit eigenem Filter), wird wohl kaum jemand eine Filmsammlung für Dritte aufbauen.

>Für die meisten hier im Forum möglicherweise, weil dies einfach mit dem eigenen Alter korrelieren dürfte.

Darauf war das bezogen ja. Ein 20jähriger wird bei Filmen der 80/90er im Schnitt eher etwas kritischer sein und genauer filtern - das ist der Altersklasse dann wohl schon eher eine Art Retro-Nische, so wie es mir mit Filmen der 40er bis 70er geht.

>Ich kaufe eben was ich sehen oder wiedersehen mag.

Das ist durchaus der Wert den ich meinte. Also Filme die man entweder kennt und in der Sammlung haben will oder die man - aus welchen Gründen auch immer - interessant genug findet um sie erst Mal blind zu kaufen (und dann im Fall von digitalen Käufen zwangsläufig behält und bei Disk-Käufen auch ein Weiterverkauf meist den Aufwand nicht lohnt, so dass eher Platzgründe irgendwann zur Abgabe dieser Filme führen).

>Auch hier, wer sagt was relevant ist? Das ist doch extrem subjektiv oder stellst du da irgendwelche Kriterien a la ab x% fresh bei Rotten Tomatoes ist der Film relevant. Top Listen gibt es ja auch einfach unzählige, die teil thematisch oder regional geprägt sind.

Das ist ein interessantes Thema. Ja, ich nutze durchaus Wertungen (hauptsächlich IMDB und Letterboxd) bei meiner Kaufentscheidung.

Bei IMDB ist meine Standardgrenze, bei der ich Filme genauer betrachte ca. 6.5 und bei letterboxd 3.0. Sehr häufig entsprechen diese beiden Wertungen sich auch sehr genau, also dass 6.5 bei IMDB dann bei letterboxd tatsächlich auch 2.9-3.1 sind. Nur bei bestimmten Genres und Themen gibt es hier auf Grund der unterschiedlichen Nutzergruppen stärkere Schwankungen.

Abweichungen von diesem Schema machen aber durchaus Sinn. So sind z.B. US-patriotische Filme oft überbewertet (besonders schlimm sind Raumfahrt-Themen) und Actionblockbuster/Horror-Filme eher ein wenig unterbewertet. Da habe ich aber inzwischen schon pro Genre ein ganz gutes Gefühl bekommen, wo meine persönlichen sinnvollen Grenzen auch abhängig von Genre/Thematik liegen.

Unter IMDB 5.5 oder letterboxd 2.5 werde ich auf jeden Fall sehr vorsichtig. Ein paar meiner Favoriten liegen zwar unter diesen Werten und ich habe auch schon mit Filmen mit niedrigen Wertungen Glück gehabt, aber zu 90% bekommt man bei so niedrigen Bewertungen tatsächlich einen mangelhaften Film, auch wenn dieser je nach Thematik und Genre noch immer ausreichend gut für einen funktionieren kann.

Unter IMDB 4.7 und letterboxd 2.0 kann man sehr sicher von Schrott ausgehen. Da sind es dann wohl eher 1% die einem trotzdem noch irgendwie gefallen könnten und das ist mir das Risiko eines Kaufs nicht wert. Solche Filme haben dann halt nur noch die Chance, dass ich sie zufällig mal irgendwo sehe und gut finde.

>Wenn du Mainstream sammeln willst sicherlich oder ist die Festlegung "relevant = Mainstream"?

Da es persönliche Einschätzung geht, muss das jeder für sich beantworten. Ich würde aber schon sagen, dass 90% meiner Sammlung als erweiterter Mainstream durchgehen würden.

Ich habe zwar z.B. auch 100+ Filme der Criterion Collection und den ein oder anderen gefeierten Indie/A24-Titel in der Sammlung, was jetzt zumindest aus heutiger Sicht nicht der absolute Mainstream ist, aber irgendwie doch noch zum gängigen Sammlungsmaterial zählt.

Ein Vergleich der Stückzahlen macht dann auch eher mit einem vergleichbaren Kreis Sinn und nicht mit einem Sammler der 1000 Indie-Horrorfilme besitzt. Kann man machen, aber die Stückzahlen sind bei so unterschiedlicher Ausrichtung halt nicht mehr vergleichbar.


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