Thema:
Intergalactic [SF-Serie] flat
Autor: HomiSite
Datum:22.05.21 21:44

Eine britische Science-Fiction-Serie von 2021 irgendwo zwischen DARK MATTER und VAGRANT QUEEN mit 8 Folgen in Staffel 1; Synopsis von Sky:

>Polizistin und Weltraum-Pilotin Ash Harper [Savannah Steyn] wird Opfer eines Komplotts und wegen Verrats verbannt. Beim Gefangenentransport durchs All gerät sie in eine Meuterei.

Eine überwiegend kriminelle Zweckgemeinschaft reist durchs Weltall des Jahres 2143 mit dem Fernziel eines versteckten Planeten, der außerhalb des Zugriffs der alles unterjochenden, weil vom Klimawandel schwer gezeichneten Erde ("Commonworld") liegt. Fast alle Episoden sind Teil der übergeordneten Handlung, die recht zügig voranschreitet und sich im Zweifel auf Verrat oder Streit verlassen kann.

Denn wenn INTERGALACTIC ein Problem hat, dann ist es eine inkonsequente Figurenzeichnung. Ein Großteil der nicht uncharismatischen Gefängnisinsassinnen morden ohne zu zögern, aber soll später mehr oder weniger Verständnis und/oder Mitgefühl beim Zuschauer erzeugen (zumindest manche Enthüllungen sind nicht ohne Wirkung). Die Protagonistin sieht nicht nur etwas zu "weich"/attraktiv aus, sondern wechselt auch dauernd zwischen taff-kompetent und weinerlich-passiv - und sie ist nicht die einzige, die sich unglaubwürdig verhält (z.B. ). Die Präsenz der knapp zwei Handvoll Charaktere ist auch unausgewogen über die Serie verteilt (z.B. ).

Und was ich bis zuletzt nicht kapiert habe: Gibt's "echte" Aliens jenseits von Tieren in diesem Universum? Eleanor Tomlinsons Figur scheint eins zu sein, aber so richtig thematisiert wird's nicht. Oder ich habe nicht richtig aufgepasst, weil die beschriebene inhaltliche Wankelmütigkeit mein Investment in INTERGALACTIC immer wieder untergrub.

Was mich dann am Ball hielt: zum einen wollte ich ab ca. der Halbzeit schon wissen, wie die Staffel im Großen endet ().

Vor allem gefiel mir aber das Gekabbel (etwas beschönigend dafür, dass die alle sich gerne mal gegenseitig umbringen wollen :-D) unter der fast ausschließlich weiblichen Truppe (plus jedes vom Sehen bekannte UK-Gesicht, das nicht schnell genug wegkam, in Nebenrollen). Es ist keine Comedy, aber leichte Erinnerungen an die eingangs bereits erwähnten Serien DARK MATTER (s. ) oder VAGRANT QUEEN (s. ) werden wach. Das Universum ist auch ähnlich farbenfroh dargestellt wie in letzterer Serie, obwohl es nicht so viele Effekte gibt und kaum fremdartige Örtlichkeiten.

Übrigens: INTERGALACTIC ist meiner Meinung mach keine, äh, Alibi-Feminismus-Serie, wo man einfach aus Prinzip alle Rollen weiblich besetzt oder vertauscht und es dann absolut forciert wirkt. Zwei, drei Szenen in Richtung männlicher Gewalt gibt's aber schon, die ich als Mann etwas plakativ fand ().

Alles in allem kann ich INTERGALACTIC nicht wirklich empfehlen. Der Standardplot einer intergalaktischen Flucht vor einem übermächtigen "Imperium" funktioniert zwar durchaus, aber das Verhalten der Figuren, die durchaus interessant bis sympathisch sind, haut immer wieder dazwischen. Und der Serientitel verspricht viel mehr Weite und Exotik, als eingelöst wird.

PS: Besonders fortgeschritten ist die Technik in der Serie übrigens nicht, wie man an der Reboot-Zeit dieses Smartphones sieht :-D:

Anschauen: [https://www.werstreamt.es/serie/details/2457269/intergalactic/] (aktuell Sky)

[https://i.postimg.cc/8z15jYkg/Intergalactic.jpg]


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