Thema:
Re:Ich frag mich einfach: WARUM?! flat
Autor: Guy
Datum:27.04.21 08:43
Antwort auf:Re:Ich frag mich einfach: WARUM?! von membran

>Du scheinst den Punkt, den das Video speziell an der von mir verlinkten Stelle nicht ganz wahrgenommen zu haben. Es ist völlig irrelevant, ob SciFi oder nicht, oder ob es opulenter aussieht. Der Punkt bezieht sich auch nicht auf Star Trek speziell, sondern auf Remakes / Reboots allgemein.
>
>Marketability
>Brand Recognition
>Fucking Money

>
>Durch den explosionsartig angestiegenen Medienoutput der letzten vier Jahrzehnte ist es für neues Zeug schwer, noch einen dauerhaften Fußabdruck im popkulturellen Allgemeinwissen zu hinterlassen. Darum wildern die Produzenten in ihren Lizenzarchiven, weil die alten Namen sich fest über zig Jahrzehnte in den Köpfen der Zuschauer verwurzelt haben und durch den Bekanntheitsgrad einen Wettbewerbsvorteil gegenüber neuem Zeug haben, was Marketing und Risiko angeht. Mal mehr, mal weniger. Kommt auf die Zugkraft, die Größe des Fußabdrucks des alten Namens an.
>
>Die wollen nicht West Side Story neuverfilmen, weil sie meinen, die Welt bräuchte unbedingt eine moderne Spielberg-Version davon. Die wollen Geld verdienen und sind zum Schluss gekommen, dass das derzeit mit einem Remake von West Side Story zu machen ist. Musicals sind anscheinend wieder im Kommen, ging das wieder mit La La Land los? Zuletzt war ja The Greatest Showman sehr erfolgreich. Oder diese beiden Abba-Musical-Filme.


Alles richtig, was Du schreibst.
Ich glaube daher, dass ich mich falsch ausgedrückte hatte.
Wirklich hinter meinem "WARUM?!" steckte eher die (rhetorische) Frage "Warum sollte ich mir als Zuschauer so etwas anschauen wollen, wenn ganz offensichtlich ggü. der Urversion (bis auf die Schauspieler) so gut wie nix verändert wurde?"
Von einem Remake erwarte (nicht nur) ich immer auch ein Stück weg neue Impulse, sei es stilistischer, "settingstechnischer", audiovisueller, handlungstechnischer oder thematischer Natur, die es rechtfertigen, sich auch diesen "another Take" davon mal zu geben.
Ob einem diese Remakes dann am Ende besser oder schlechter als die jeweiligen Originale gefallen, sei mal dahingestellt.
Aber nehmen wir z.B. Filme wie Karate Kid, Total Recall, Es, Jumanji, oder auch den 1996er Romeo + Juliet.
Jedes dieser Remakes orientierte sich natürlich grob am Vorbild (anderenfalls wären es keine Remakes), war für sich aber ein Stück weg eigenständig, nicht nur durch andere Schauspieler. Einige waren für den Einen oder Anderen besser als ihre Originale, andere eben nicht.
Das kann und soll man diskutieren.
Keiner davon hatte jedoch die Eier, einem schon im Trailer glauben machen zu wollen, man schaue denselben Film, im gleichen Setting, sogar mit der gleichen Musik (bei nem Musical vielleicht noch am ehesten nachvollziehbar), nur mit anderen Schauspielern - denn warum sollte man sehen das wollen?
So etwas passt ansonsten nur auf die Disney-Realverfilmungen - und da rechtfertigt es zumindest der Sprung von Zeichentrick zu Live Action.
Daher hatte ich die bewusst ausgegrenzt.
Dass Studios Geld verdienen wollen und am liebsten den gleichen Film unendlich oft neu veröffentlichen würden ist seit jeher klar und nix Neues.
Aber sie müssen den Zuschauer damit doch auch irgendwie überzeugen, dafür dann Geld auszugeben - mit einem Trailer, der nix Neues zeigt?
Ich bin wirklich sehr gespannt, ob alleine die Namen "West Side Story" und "Steven Spielberg" ausreichen, damit das Ding ein finanzieller Erfolg wird.


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