Thema:
ganz schwer zu ertragen.. (Netflix) flat
Autor: phaxy
Datum:11.04.21 18:46
Antwort auf:Everest [Kino] von Wurzelgnom

..nicht die Charaktere oder die Nacherzählung einer realen Tragödie, sondern zu wissen, dass es genau so läuft.

Leute, die auf den Everest wollen sind sicher einerseits fähige, langjährige Bergsteiger, mit intaktem ethischen/moralischen Kompass.
Und der Rest?
Warum sind die am Berg? Warum sind die an diesem Berg?

Wahrscheinlich würden diese erzählen, dass sie schon alles erreicht haben, sich pushen und Grenzen überschreiten wollen oder ein Vorbild für andere sind, wenn sie es schaffen. So sagt es jedenfalls ein Mann in einer Everest-Doku, der den Aufstieg vor hat. Bestimmt erwartet sich mancher auch eine göttliche Erscheinung und Weisheit, wie einen Blitzeinschlag.

Ich finde das bizarr.

Sie suchen auf dem vermeintlich extremsten Weg nach Anerkennung, weil sie anders nichts von sich halten und ihr Ego durch diese Errungenschaft polstern.

Dafür kann es natürlich nichts Geringeres geben, als mit hunderten anderen ganz besonderen Typen in ein Gebiet vorzudringen geführt zu werden, in dem der Mensch gar nichts verloren hat. Entweder Tod oder "maximaler" Triumph.

Die Sitation des Postboten, ganz gleich wieviel davon für den Film hinzugedichtet wurde, steht für mich symptomatisch für Leute, die keinen Respekt für sich und andere haben, und für ihr Ziel auch andere in Lebensgefahr bringen. Solche Leute haben an keinem Berg der Welt etwas zu suchen.

Man kann ihnen noch nicht mal zugestehen "verrückte, egozentrische Pioniere" zu sein, denn der Everest nur ein teures touritisches Ziel.

Natürlich könnten Sie auch anderes tun, um stolz auf sich zu sein, nachhaltige Ziele, anderen helfen, verfluchten Müll einsammeln, wenn es einfach gehen soll.

Stattdessen hinterlassen sie für die Nachwelt nur den Müll, den sie auf der Strecke hinterlassen.

Eine ganz große, gar göttliche Leistung.







Den Film kann man sich geben. ;)


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